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Kinder- und Jugendpsychiatrie will mit Tag der offenen Tür Ängste nehmen

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Kinder- und Jugendpsychiatrie will mit Tag der offenen Tür Ängste nehmen

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    Kinder- und Jugendpsychiatrie will mit Tag der offenen Tür Ängste nehmen
    Kinder- und Jugendpsychiatrie will mit Tag der offenen Tür Ängste nehmen Foto: martina diemand

    Heilen? "Nein", sagt Dr.Harald Ribnitzky, "dieses Wort benutzen wir bei uns eigentlich nicht." Denn die Erkrankungen, mit denen er sich Tag für Tag beschäftigt, sind nicht heilbar wie ein Knochenbruch oder ein entzündeter Blinddarm. Bei seinen Patienten ist es die Seele, die krank ist, und die lässt sich nicht so einfach reparieren.

    Aber das >, so nennt es Ribnitzky, >. Daran arbeitet der Oberarzt an der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Kempten täglich mit seinen jungen Patienten, die aus dem gesamten Allgäu kommen. Besonders wichtig ist ihm dabei ein würdevoller Umgang mit allen Beteiligten. Ganz generell, sagt der 45-Jährige, müsse das Thema Psychiatrie > und > werden. Um dazu beizutragen, lädt die Klinik deshalb am Samstag, 17. September, zu einem Tag der offenen Tür ein.

    Eine Ambulanz, in der Diagnosen gestellt werden, eine Tagesklinik, in der junge Patienten ihre Nachmittage verbringen, und zwei Stationen für längere Aufenthalte stehen in der Einrichtung am Haubensteigweg, die eine Außenstelle des Josefinums in Augsburg ist, zur Verfügung. Dabei, betont Ribnitzky, sei die stationäre Aufnahme jeweils das letzte Mittel. Vor allem für die kleineren Kinder. Soweit möglich, meint der Oberarzt, versuche man, die Kinder in der Tagesklinik unterzubringen. Ribnitzky:

    >> Dennoch seien die jeweils zehn Betten der zwei Stationen meist voll belegt. Gerade bei den Jugendlichen sei der Aufnahmedruck hoch.

    Verschiedenste Diagnosen

    Von Teilleistungsstörungen wie Lese-Rechtschreib-Schwächen über die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder autistische Störungen bis hin zu Schizophrenie und Depressionen: Laut Ribnitzky sind es verschiedenste Diagnosen, die die Ärzte für die Patienten stellen. Und während die Kinder und Jugendlichen, die in der Ambulanz vorstellig werden, aus sämtlichen sozialen Schichten stammten, kämen die, die eine stationäre Betreuung brauchen, meist aus einem schwierigen Umfeld. >, sagt Oberarzt Ribnitzky.

    Diesen festen Ablauf, feste Regeln, bekommen die Jugendlichen im Josefinum, das innen mehr einem Internat denn einer Klinik gleicht. Bunt bemalte Wände, helle Räume, Zimmer, in denen die jungen Patienten kreativ oder sportlich aktiv werden können, machen die Klinik zu einem Ort, an dem kranke Seelen ein Gleichgewicht finden sollen.

    Ohne die Eltern, hat Ribnitzky festgestellt, geht das aber nicht. >, so der 45-Jährige, > Dann sei es schwer, sie zu der Mitarbeit zu motivieren, die für ein gutes Resultat der Behandlung so wichtig sei. Ribnitzky:

    >> Nur, wenn die Zusammenarbeit funktioniere, könnten Erfolge erreicht werden.

    Dazu aber, sagt der Oberarzt, müssten die Probleme offen angesprochen werden. Psychische Erkrankungen dürften nicht dazu führen, dass Menschen von der Gesellschaft verurteilt würden: >

    Der Tag der offenen Tür findet am Samstag, 17. September, von 11 bis 15 Uhr im Josefinum, Haubensteigweg 40, in Kempten statt. Es gibt Einblicke in die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Beratungen zu Essstörungen und ADHS. Auf dem Programm stehen zudem sportliche Aktionen.

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