Zum Ende der ersten Keltenwoche in Bernbeuren am Fuß des Auerbergs fand ein fröhliches Abschlussfest statt. Die Teilnehmer präsentierten Bürgermeister Heimo Schmid und Peter Ernst, Vorsitzender des Museumsvereins, ihre "Keltenprodukte" bei selbst gebackenen Semmeln aus dem Lehmbackofen und ganz besonders gelobten Keltenwürstchen.
Bund Naturschutz, das Auerbergmuseum Bernbeuren und IG Auerberg boten ein besonderes Familienferienprogramm an: In der Freiluftwerkstatt der Archäologin Karin Sieber-Seitz und unter Leitung von Miriam Gerhardt und Barbara Zach, Diplom-Biologinnen und zertifizierte Umweltpädagoginnen, lernten in der ersten der beiden Keltenwochen 24 Kinder und Erwachsene an fünf Tagen gemeinsam keltisches Handwerk kennen. Dazu zählte die Verarbeitung von ungenormten Naturmaterialen (Getreidekörner, Schafwolle, Weidenruten, selbst gesammelte Kräuter, Lehm, Stroh), die, so Karin Sieber-Seitz, > auslösen. Was bei dieser Beschäftigung entstanden ist, wurde mit Stolz vorgestellt.
Tomatensoße vermisst
>, befand nicht nur Philomena, Johannes fand > toll und Marius war vom Schnitzen begeistert. Auf die Frage, was ihnen gefehlt habe, gab es eine überraschende Antwort: >, sagte Julius. Aber Tomaten gab es nicht zur Zeit der Kelten. Auch Kartoffeln, Kaffee und Zucker waren unbekannt. Viele Gewürze wie Pfeffer oder Koriander haben erst die Römer aus dem Süden mitgebracht. So war die Zusammensetzung des täglichen Mittagessens für viele ungewohnt. Die getöpferten Keltenbecher waren am Vorabend des Abschlussfestes in die 70 Zentimeter tief gegrabene Grube gelegt und mit Feuer umgeben worden. Am letzten Tag war die spannende Eröffnung. Leider waren einige Becher zersprungen.
Auch die Lechbrucker Metzgerei Ungelert war mit einem Experiment beteiligt. Sie hatte zum warmen Vollkornbrot aus dem Lehmbackofen keltische Würste nach Vorgaben der Archäologin hergestellt und dabei auf die aus keltischer Zeit bekannten Gewürze zurück gegriffen. Das war eine neue Geschmackserfahrung, die alle begeisterte. Deshalb will die Metzgerei Ungelert die Keltenwürste versuchsweise auch in ihrem Geschäft anbieten.
Bis vor 2000 Jahren
Die Keltenwerkstatt hatte einen besonderen Bezug zum Auerberg. Sie siedelten dort bis zur Ankunft der Römer. Und die jährt sich im kommenden Jahr zum 2000. Mal. Das Projekt wurde vom Bayerischen Umweltministerium zur Förderung der Umweltbildung unterstützt und trägt das Prädikatssiegel >.
Die Produkte aus der Keltenwerkstatt sind bis 4. September im Auerbergmuseum in Bernbeuren ausgestellt. Geöffnet ist das Museum immer samstags von 15 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr. Führungen auch außerhalb dieser Zeiten bietet Barbara Zach an.