Trotz strömenden Regens folgte die ehemalige Reichsstadt Kaufbeuren der Einladung der Stadt Gundelfingen an der Donau, die jüngst das 550. Jubiläum ihrer Belagerung durch die Reichsstädte im April 1462 beging. Mit einem großen historischen Festzug wurde dabei der erfolgreichen Abwehr der mehrwöchigen Belagerung der damals westlichsten Stadt Bayerns durch ein Heer des Reiches gedacht. Diese erfolgte im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzung Kaiser Friedrichs III. mit Herzog Ludwig von Bayern-Landshut, der zuvor Albrecht von Österreich in dessen Streit mit dem Reichsoberhaupt unterstützt hatte. Dem Heer, welches der Kaiser zur Bestrafung des Bayern aufgeboten hatte, gehörten die Kontingente von insgesamt 21 Reichsstädten an, darunter auch das der Reichsstadt Kaufbeuren. Die Belagerung musste jedoch abgebrochen werden, als der Bayernherzog mit seinem Heer im Rücken der Belagerer erschien, worauf es am 19. Juli 1462 zu der für die kaiserliche Seite unglücklichen Schlacht bei Giengen an der Brenz kam. Die Wiederkehr der damaligen Ereignisse hatte die Stadt Gundelfingen diesmal zum Anlass genommen, die damaligen Feinde zum gemeinsamen Friedensfest mit einem großen historischen Festzug einzuladen. Die Repräsentation der Reichsstadt Kaufbeuren wurde Bürgermeister Gerhard Bucher und dem Kaufbeurer Mittelalterhistoriker Helmut Lausser übertragen, der dafür aus den historischen Gewandgruppen der 'Edlen von Buron', der 'Stauferdamen' des Marien-Gymnasiums, der 'Kaufbeurer Stadtwache' und der 'Ritterschaft zu Wasserstein' eine Truppe von 70 Teilnehmern in der Kleidung und Bewaffnung des 13. Jahrhunderts zusammenstellte. Diese erinnerte im Festzug an die gemeinsame stauferzeitliche Gründung der Städte Gundelfingen und Kaufbeuren.
Festzug