Lebensweg: Julian Zeller aus Kempten studiert in Bern Fagott

26. August 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
dumler

Musik spielt die Hauptrolle - Der 22-jährige Kemptener hofft später auf die Anstellung in einem Orchester

Manchmal werden Menschen früh in gewisse Bahnen gelenkt. "Ich habe schon so viel Musik im Mutterbauch gehört", sagt der 22-jährige Julian Zeller, "dass ich vermutlich gar nicht anders kann, als Musik zu meinem Beruf zu machen." Der Kemptener ist auf dem besten Weg dorthin. Seit zwei Jahren studiert er an einer Hochschule in Bern in der Schweiz. "In einem Orchester Fagott zu spielen, das ist mein großer Wunsch."

Ohne Musik ist Julian Zeller eigentlich nie gewesen in den bisherigen 22 Jahren. Die Mutter spielt Klavier, der Vater leitet die Musikschule in Burghausen. Schon als kleiner Knirps saß Julian Zeller bei Konzerten neben den Eltern. Und an jenen Nachmittag kann er sich noch gut erinnern, als der Vater mit zahlreichen Musikern in der Burghausener Kirche die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach einstudierte. >, erinnert sich der ehemalige Schüler des Carl-von-Linde-Gymnasiums.

Mit sieben Jahren hat er dann selbst zum Instrument gegriffen - zur Blockflöte. Zehn Jahre lang nahm er Unterricht bei Eva Barath in der Kemptener Musikschule. Eine Zeit, wie er sagt, die ihn geprägt habe. Immerhin belegte er im Jahr 2002 mit den Kollegen eines Ensembles bundesweit den dritten Platz bei einem Wettbewerb für Neue Musik. Erst vor zwei Jahren begann er sich, für das Fagott zu interessieren. Ein mächtiges Instrument, das er um die drei Stunden täglich zum Üben in die Hand nimmt. > Immerhin bringt ein Fagott etwa fünf Kilogramm auf die Waage.

Weshalb Julian Zeller ausgerechnet in Bern Musik studiert, erklärt der Allgäuer so: > Einer davon unterrichtet eben an der Berner Hochschule. Schweiz, Österreich, Deutschland oder ganz wo anders: Für Julian Zeller spielt der Ort des Studiums keine Rolle. Ihm geht es um die Musik. Die klingt in allen Ländern gleich. Was Julian Zeller die nächsten Wochen und Monate erwartet, ist ihm durchaus bewusst. >, sagt er. Und dem Zufall jedenfalls will er nichts überlassen.

Kontakte will er weiter knüpfen. >, ist er sich sicher, > Ein Auge ist schon jetzt auf das Symphonieorchester Bern gerichtet, wo drei junge Fagottisten angestellt sind. Wer weiß, vielleicht wird der Kemptener ja in ein paar Jahren auf einem dieser Posten sitzen. >, sagt er.