Löcher stopfen, Steine schleppen und Tiere schützen: Die Jugendgruppe des Landesbunds für Vogelschutz (NAJU) und die Jugendgruppe des Alpenvereins (JDAV) haben in den Pfingstferien auf 'Umweltbaustellen' auf der Zipfelsalpe bei Hinterstein gearbeitet. Dabei galt es, Murmeltierschäden zu beseitigen.
'Steine und überwachsene Löcher beeinträchtigen die Weideflächen und sind eine Verletzungsgefahr für das Weidevieh', erklärt Christof Brutscher, langjähriger Alphirte und 'Urgestein' auf der Zipfelsalpe. Nach einer Besprechung bei Landrat Gebhard Kaiser im März vergangenen Jahres erarbeiteten die Alpgenossenschaft Zipfelsalpe, der Alpwirtschaftliche Verein, die Jagd- und Naturschutzbehörde und der Gebietsbetreuer Allgäuer Hochalpen zusammen konkrete Konfliktlösungsmöglichkeiten. 'Ziel war ein Vorgehen ohne Abschuss der Tiere, die ganzjährig geschont sind, und eine wichtige Sommernahrung für den Steinadler darstellen', sagt Biologe Henning Werth.
So haben die Jugendlichen in mühevoller und anstrengender Arbeit die Steine zusammengetragen, die Murmeltiere für den Bau ihrer Erdhöhlen an die Oberfläche befördert haben, erzählt Werth. Auch zum Teil stark erodierte und nicht mehr genutzte Fluchtlöcher der Murmeltiere haben die jungen Naturschützer zugeschüttet. Dabei konnten sie zusammen mit dem Gebietsbetreuer auch Tiere und Pflanzen der Allgäuer Hochalpen entdecken und ökologische Zusammenhänge erfahren. 'Ein Highlight war die Beobachtung an einem Steinadlerhorst mit zwei Jungvögeln im Hintersteiner Tal', erinnert sich Werth. Der Hirte sowie die Alpgenossenschaft waren von den beiden Jugendgruppen und deren Leistung begeistert.