Beben: In Thailand erlebt Haldenwanger Familie die Erschütterungen vor Sumatra mit

16. April 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Cilia Schramm

Jetzt wohlbehalten daheim

Thailand, Mitte vergangener Woche: An den Touristenstränden verspürten die Urlauber leichte Erschütterungen des starken Erdbebens vor Sumatra. Fluchtartig suchten die Menschen das Weite. Unter ihnen waren auch Mirjam Drozd (37) und ihre Tochter Celine (elf) aus Haldenwang. Die beiden verbrachten die Osterferien in Phuket. Mit dem Schreck in den Gliedern kehrten sie jetzt verspätet ins Allgäu zurück.

Schon lange hatten sich Mutter und Tochter auf einen Traumurlaub am 'Bang Tao Beach' gefreut. Und während es an den Feiertagen im Allgäu schneite, sonnten sie sich bei 35 Grad am Strand von Phuket. Alles schien perfekt – bis am Mittwoch die Erde zu zittern begann. 'Ein Einheimischer rannte an den Strand und warnte uns vor einem möglichen Tsunami', so Mirjam Droszd. 'Er sagte, wir müssten aufpassen, ob sich das Meer zurückzieht. Dann hätten wir noch zehn Minuten Zeit zur Flucht.' In diesem Moment habe die Hoteldirektion auch schon damit begonnen, die Küste zu evakuieren.

In Windeseile flüchteten die Drozds, die mit Freunden aus dem Unterallgäu gereist waren, ins Hotel. 'Da ist’s uns ganz schön mulmig geworden', gesteht die elfjährige Celine. Über einen Newsticker im Fernsehen erfuhr die Familie von der Behördenwarnung vor einem Tsunami – das Erdbeben vor Sumatra mit der Stärke 8,6 hatte in der gesamten Region des Indischen Ozeans die Furcht vor einer erneuten todbringenden Meereswelle wie im Jahr 2004 ausgelöst.

Eine Hotelmitarbeiterin stellte den Urlaubern drei Möglichkeiten zur Wahl: 'Wir sollten entweder ins Landesinnere beziehungsweise in die höhergelegenen umliegenden Wälder flüchten – oder über die Außentreppe auf das fünfstöckige Hotel klettern.' Die Drozds entschieden sich für Letzteres.

Anderthalb Stunden harrten sie mit weiteren Touristen bei schwüler Hitze auf dem Dach aus. 'Schließlich bat uns der Hoteldirektor in ein Dachzimmer. Dort konnten wir die Nachrichten verfolgen', berichtet Mirjam Drozd. Nach vier Stunden gaben die thailändischen Behörden endlich Entwarnung.

Verzögerungen infolge der Tsunami-Warnung gab es tags darauf bei der Heimreise. Als die Allgäuer frühmorgens am Airport in Phuket ankamen, war der Flughafen komplett geschlossen. Erst mit sechsstündiger Verspätung durften die Haldenwangerinnen an Bord ihrer Maschine gehen.

Fazit der Drozds: 'Wir sind sehr froh, nach der großen Aufregung wieder im Allgäu zu sein, schließen aber nicht aus, wieder in dieses schöne Land zu reisen.' Denn das Frühwarn- und Sicherheitssystem vor Ort habe bestens funktioniert.