Stift Stams im Inntal hatte einst große Bedeutung für das Wirtschafts- und Kulturleben Tirols und darüber hinaus bis nach Schwaben. Dort liegt Kaiserin Bianca, die "arme, reiche Kaiserin", begraben. In den Wandnischen der Fürstengruft, dem "Österreicher Grab", steht ihre lebensgroße vergoldete Schnitzfigur bei den Tiroler Landesfürsten. Zu Füssen hat sie einen besonderen Bezug.
Die 21-jährige Bianca Maria Sforza war nach der prunkvollen Stellvertreter-Hochzeit in Mailand im November 1493 mit ihrem Gefolge und 600 Pferden nach Innsbruck gereist. Dort wartete sie bis zum 16. März auf Maximilian und die Vermählung. Für den Habsburger war die Verbindung zwar unstandesgemäß, doch politisch und finanziell interessant. Biancas Wunsch, so glücklich zu werden wie ihre Vorgängerin Maria von Burgund, ging nicht in Erfüllung. In Füssen verlebte die junge Braut ihre wohl glücklichsten Tage, die wenigen Wochen zusammen mit dem Gemahl im >. Bei der Hochzeitsreise durch das Reich hielten sie sich vom 26. März bis zum 17.April 1494 mit all ihrer Entourage im Hohen Schloss auf und bescherten mit dem Tross von Abordnungen Stadt und Umland reiche Einkünfte.
Wenn Maximilian, damals König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, unterwegs war, wurden Bianca und ihr Hof mit Jagdausflügen und Bootsfahrten unterhalten.
Noch zweimal trafen sie sich in Füssen. Als sie 1498 vom Pferd stiegen und sich umarmten, weinte Bianca. Die Mailänderin aus wenig edlem Hause war dem Adel nicht genehm. Maximilian beklagte bald, sie sei zwar schön, doch naiv und verschwenderisch. Heute wird dieses Bild ihrer Fähigkeiten allerdings korrigiert. Als Ludwig XII. von Frankreich Mailand eroberte und die Finanzierung von dort ausfiel, wurde Biancas Hofstaat des Landes verwiesen. Am Tag der Kaiser-Proklamation von 1508 war Bianca nicht dabei. Die > Kaiserin lag oft wochenlang krank im Bett. Sie starb am 31. Dezember 1510 in Innsbruck, an der >, hieß es - in anderen Berichten steht, sie sei an gebrochenem Herzen zugrunde gegangen.