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Imkerkreisverband Lindau erleichtert den Einstieg in die Imkerei durch Probeimkern mit Leih-Bienenvölkern

Aktion

Imkerkreisverband Lindau erleichtert den Einstieg in die Imkerei durch Probeimkern mit Leih-Bienenvölkern

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    Imkerkreisverband Lindau erleichtert den Einstieg in die Imkerei durch Probeimkern mit Leih-Bienenvölkern
    Imkerkreisverband Lindau erleichtert den Einstieg in die Imkerei durch Probeimkern mit Leih-Bienenvölkern Foto: Matthias Becker

    Roswitha Dietrich zieht ihre Jacke zu und setzt sich, ebenso wie ihre Kinder Max und Christoph, einen Bienenschleier auf. In der Zwischenzeit schlüpft Cornelia Böller in Gummihandschuhe. Imker Helmut Kauf verzichtet auf die freiwillige Schutzkleidung, er entzündet Glimmspäne und verteilt mit einem Blasebalg Rauch am Waldrand von Heimenkirch, um die Bienen, die aufgeregt um die Neuankömmlinge schwirren, zu beschwichtigen. 'Stellen Sie sich nicht direkt vor den Eingang des Bienenstocks, wir haben zwar keine Kampfbienen, aber es gibt bessere Orte zum Beobachten', fordert er die Anwesenden schmunzelnd auf. Inzwischen haben sich die Teilnehmer der Aktion 'Imker auf Probe' um die summenden Bienenstöcke verteilt und nehmen sich einzelne Waben heraus. Alle zwei Jahre bietet der Imkerkreisverband Lindau eine Probeimker-Aktion an, bei der Laien Schritt für Schritt an die Imkerei herangeführt werden. So auch in Heimenkirch. In jedem Ortsverein stellt der jeweilige Imkervater seinen Schützlingen Leihvölker zur Verfügung, an Hand denen die praktischen Arbeiten rund um ein Bienenvolk gezeigt werden können. Dort lernen Familie Dietrich und Cornelia Böller unter Anleitung des erfahrenen Imkers Helmut Kauf, wie beispielsweise ein Bienenvolk-Ableger angelegt wird, oder wie und wann Honig geschleudert werden kann. Auch die Beschwichtigung des Bienenvolks mit Rauch erklärt Kauf: 'Die Bienen denken, dass ihr Bienenstock von einem Feuer bedroht wird, deswegen setzten sie sich zum Schutz auf ihre Waben.' Das erleichtert die Annäherung und das Arbeiten am Bienenstock. 'So ein Bienenvolk kann man nicht einfach so hinstellen und abwarten', weiß Roswitha Dietrich zu berichten. Dazu sei viel Fachwissen nötig. Die ganze Familie hat sich entschieden in die Imkerei einzusteigen, 'weil wir in der denkbar besten Lage wohnen, um ein Bienenvolk aufzunehmen', erklärt sie weiter. 'Die Obstbäume und der sonnige Hang, der sehr früh schneefrei ist sind wirklich ideal', stimmt Helmut Kauf zu. Cornelia Böller, die ebenfalls seit Anfang April an der Aktion teilnimmt, freut sich darauf, in Zukunft selbst Honig machen zu können. 'Ich war schon immer fasziniert von Bienen.' Nun erfüllt sie sich im Rahmen der Aktion 'Imker auf Probe' ihren Wunsch. Mittlerweile, sagt Imkervater Helmut Kauf, könnten die Probeimker die Bienenvölker selbständig betreuen. 'Ende des Monats werden wir noch Waldhonig schleudern, später erhalten die Bienen eine Varroa-Behandlung', zählt Helmut Kauf die noch anfallenden Arbeiten auf. Die Varroa-Milben zählen, neben der Amerikanischen Faulbrut, die dieses Frühjahr in Österreich zu Problemen führte, zu häufigen Ursachen für ein Bienensterben. 'Unseren Bienen im Westallgäu geht es allerdings gut', versichert Kauf. Jeden Sonntagvormittag treffen sich die Probeimker in Heimenkirch mit ihrem Imkervater, um sich auszutauschen. Benötigte Schutzkleidung wie Handschuhe oder Bienenschleier werden dabei vom Ortsverein gestellt. Zusätzlich zu den praktischen Fähigkeiten haben die Probeimker das nötige Fachwissen in der Imkerschule Schwaben in Kaufbeuren erlernt, die sie samstags besucht haben. Sowohl für Familie Dietrich wie auch Cornelia Böller, die bereits auf der Suche nach einem eigenen Bienenvolk ist, steht fest: Sie werden auf jeden Fall bei der Imkerei bleiben. Kontakt zu den Imkern: Helmut Kauf (0 83 85) 9 24 53 44, Hermann Bufler (0 83 87) 39 05 03, Heinz Einsle (0 83 81) 29 29, Gebhard Kreitmair (0 75 62) 88 66.

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