Ja logisch sind wir gerüstet für den Winterdienst, sagt Günther Bausch, Stellvertretender Leiter der Kreis-Straßenmeisterei auf die Frage, ob die Schneepflüge montiert und die Streugeräte an den acht Räumfahrzeugen befestigt sind.
Weil der Wetterbericht Schnee angekündigt hatte, machten die Kreisbauhofmitarbeiter am Mittwoch alles klar fürs Räumen der 326 Kilometer Kreis-, Bundes- und Staatsstraßen im nördlichen Oberallgäu, sagt Bausch. Auch das Salzlager sei mit 2500 Tonnen voll. Trotz Schneefalls in der Nacht auf Donnerstag blieb der erste große Einsatz in diesem Winterhalbjahr aber aus. Bausch: "Um 2.30 Uhr sind zwei Wettermelder aus unseren Reihen die Straßen entlanggefahren. Es lag nirgends Schnee und es hat über Nacht nicht gefroren." Davon hatte sich gestern in den frühen Morgenstunden auch Hans Müller, Bauhofleiter der Gemeinde Oy-Mittelberg überzeugt. Um 3.30 Uhr bin ich mit dem Auto eine Runde gefahren, weil aber Temperaturen um ein Grad plus waren, habe ich mich dann wieder bis um sechs Uhr niedergelegt. Vier Fahrzeuge sind startklar für Räum- und Streudienste auf dem 100 Kilometer langen gemeindlichen Straßennetz in Oy-Mittelberg.
Die Fahrzeuge werden regelmäßig im Herbst umgerüstet: Der Mähausleger unseres Traktors wird beispielsweise einfach gegen den Schneepflug getauscht. Das gehe mit der Schnellwechslerplatte auch rasch. In fünf bis zehn Minuten ist die Sache erledigt. Beim Lkw dauere es a bissle länger.
Drei Sattelzüge voll Streusalz sind bereits geliefert worden: Das Lager ist mit rund 75 Tonnen gut gefüllt. Probleme mit dem Nachschub erwartet Müller nicht. Der Oy-Mittelberger vertraut, wie die letzten Jahre auch schon, auf seinen Lieferanten aus Memmingen.
Schnee wie weiß gezuckert
Hinsichtlich des Räumens verlässt sich Müller auf den Wetterbericht und den Blick aus dem Fenster: Wenn die Straßen trocken sind, kann ich auch gut schlafen. Ansonsten müsse er freilich wachsam sein. Der Ortsteil Mittelberg ist schließlich 1000 Meter hoch, die Kurklinik liege gar auf 1100 Metern. Gestern Morgen waren die Wiesen dort von Schnee wie weiß gezuckert. Zehn Zentimeter hoch lag das kalte Weiß gestern auch im Waltenhofener Ortsteil Rieggis. Bauhofleiter Hubert Fink hatte dennoch gut geschlafen.
Er vertraut auf seinen Wetterhahn. Der geht zu 99,9 Prozent richtig, ist der Waltenhofener überzeugt. Seine jüngeren Kollegen verlassen sich freilich auf den Wetterdienst im Internet. Recht hatten beide: Es schneite zwar in der Nacht auf Donnerstag, aber es war nicht so kalt, dass die Straßen eisig wurden.
Zwei der zehn gemeindlichen Fahrzeuge wurden für den Notfall auf den Winterdienst umgerüstet, 150 Tonnen Streusalz sind eingelagert. Dass in den nächsten Tagen nicht der ganze Fuhrpark fürs Räumen in der Gemeinde Waltenhofen gebraucht wird, davon ist Fink überzeugt. Vor Allerheiligen schneit es nicht in Waltenhofen, sagt der Fachmann. Ob ihm das der Wetterhahn verraten hat?