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IG BAU fordert mehr Gehalt für Reinigungskräfte in Kempten

"Sauberkeit rettet Leben"

IG BAU fordert mehr Gehalt für Reinigungskräfte in Kempten

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    Wichtiger denn je: Ohne die Reinigungskräfte als Hygiene-Experten sei die Bewältigung der Corona-Krise kaum denkbar, so die Gewerkschaft IG BAU.
    Wichtiger denn je: Ohne die Reinigungskräfte als Hygiene-Experten sei die Bewältigung der Corona-Krise kaum denkbar, so die Gewerkschaft IG BAU. Foto: IG BAU

    Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert mehr Geld für die rund 680 Reinigungskräfte in Kempten. Konkret geht es der Gewerkschaft um ein Plus von 1,20 Euro pro Stunde für die zwei Mindestlöhne in der Branche. Am 3. September gehen die Tarifverhandlungen zwischen der IG BAU und dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) in Köln weiter. Durch Corona sei deutlich geworden, wie sehr es auf die oft unsichtbare Arbeit von Gebäudereinigern ankomme. "Ohne ihren Einsatz in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Supermärkten würde die Gesellschaft kaum so glimpflich durch die Krise kommen. Letztlich rettet Sauberkeit Leben", erklärt Michael Jäger, Bezirksvorsitzender der IG BAU Schwaben. Während der Pandemie habe die Arbeitsbelastung der Reinigungskräfte stark zugenommen. "Um die neuen Hygienevorschriften einzuhalten, muss noch häufiger gereinigt werden. Etwa in Schulen soll jede Klinke mehrfach am Tag desinfiziert werden", so der Bezirksvorsitzende. Allerdings sei trotz der Mehrbelastung kein weiteres Personal eingestellt worden und auch einen Bonus habe es trotz dem erhöhten Infektionsrisiko nicht gegeben.

    Das fordert die IG BAU:

    Die IG BAU fordert in der laufenden Lohn-Tarifrunde für das Gebäudereiniger-Handwerk 1,20 Euro pro Stunde mehr für die zwei Mindestlöhne in der Branche. Der Einstiegsverdienst erhöhe sich laut der Gewerkschaft damit auf 12 Euro pro Stunde. Glas- und Fassadenreiniger bekämen dann 15,30 Euro. Außerdem setzt sich die IG BAU dafür ein, dass Auszubildende 100 Euro mehr pro Monat erhalten. Daneben drängt die Gewerkschaft auch auf das bereits im vergangenen Jahr geforderte Weihnachtsgeld in Höhe von 80 Stundenlöhnen. Gleichzeitig ruft die Gewerkschaft die Arbeitgeber auf, ein "akzeptables Angebot" in der nächsten Tarifverhandlung vorzulegen. Neben der Anerkennung der unverzichtbaren Arbeit geht es der IG BAU auch um die massiven Lohneinbußen durch die Corona-Krise. Über Monate hinweg hätten die Beschäftigten mit dem Kurzarbeitergeld auskommen müssen. "Nach dieser Durststrecke ist nun jeder zusätzliche Euro wichtig", erklärt Jäger.

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