Ob er mit Untergriff oder Obergriff an die Wünschelrute geht: Das Gerät schlägt aus, sobald Fritz Eiba das gefunden hat, was er suchte: Wasser. Der Wünschelrutengänger aus Hopferbach ist ein viel gefragter Mann.
Denn ob jemand einen Brunnen anlegen will oder ein Haus baut – sein Wissen um im Erdreich verlaufende Wasseradern oder um Kraftfelder ist in jedem Fall von Interesse. Wie kürzlich in Obergünzburg, wo im Park des Krankenhauses ein 'Ort der Kraft' mit Hinkelsteinen gekennzeichnet wurde. Seine Fähigkeit hat der Hopferbacher erst spät entdeckt. Er war schon Mitte 30, als er als Mitarbeiter der Lechwerke (LEW) beobachtete, wie ein Mann mit zwei Kupferdrähten Stromkabel in der Erde aufspürte. Er versuchte es selbst. Und er machte sich kurz darauf mit der Wünschelrute auf Wassersuche. Einen Lehrmeister hatte er dabei in dem Neugablonzer Erich Bubenik, und er las viele Bücher und Artikel zu dem Thema. Die Wünschelrute, so sagt er, sei bis heute das sicherste Mittel, Wasser auf die Spur zu kommen. Es handele sich dabei aber nicht um Messungen, sondern um Mutungen. Und wie tief das Wasser liegt, das könne mit dieser uralten Methode nicht festgestellt werden.
Sein jüngstes größeres Projekt war die Festlegung des 'Wasserschmeckerweges' in Buchenberg/Oberallgäu. Dort erkundete er in mühevoller Arbeit die unterirdischen Wasserläufe und führte neun Jahre lang Touristen auf dem Weg, die mit der Wünschelrute unterwegs waren. Nicht alle aber, so Eiba, haben die Gabe, die Ausschläge zu spüren.
All das erzählt Fritz Eiba in seinem Wohnzimmer, in dem Haus in Hopferbach, wo seine Eltern eine Landwirtschaft betrieben. Schon sehr früh sei für ihn klar gewesen, dass seine Zukunft nicht in der Landwirtschaft liegt, sagt der 81-Jährige. Damals hätten seine Eltern acht Kühe gehabt. Die erste Maschine habe sein Vater erst 1952 angeschafft. Zuvor hätten Kühe den Heuwagen gezogen.
Er habe schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg bei den LEW in Obergünzburg als Monteur angefangen und sei dort auch geblieben. Er war in den örtlichen Vereinen aktiv und war bei der Musikkapelle sogar neun Jahre lang Dirigent. Auch beim Obergünzburger Heimatverein ist er dabei. Denn für Heimatgeschichte hat er ein Faible.
Pendel ist immer dabei
1957 hat Fritz Eiba geheiratet, ist zweifacher Vater, fünffacher Großvater und schon dreimal Urgroßvater geworden. Aufgrund seines Alters sei er heute in den Vereinen nicht mehr so aktiv, auch beim Wünschelrutengehen trete er kürzer. So etwas wie den 'Wasserschmeckerweg' könne er nicht noch einmal machen. Aber wenn er unterwegs ist, sei das Pendel – ein weiteres Instrument des 'Wasserschmeckers' – immer dabei.
Am liebsten aber ist ihm die Rute, die aus Kunststoff besteht. Mit ihr führt er vor, wie er sie mit seinem geübten Obergriff festhält und wie sie von der Waagrechten nach unten in die Senkrechte geht, sobald er über der Wasserader ist.