Geranienpflanzen und Hängepetunien säumen den Zugang, über der Tür steht in großer Schrift "Dorfladen". Neben dem Eingang ein altes "Edeka"-Schild: Ein kleines Mädchen im 50er-Jahre-Kleidchen kauft in einem Ladengeschäft, wie es früher war, ein. Ein Dorfladen, in dem es alles gibt, was man benötigt, in dem man freundlich mit Namen begrüßt wird, Bekannte trifft und sich über Gartentipps austauscht, wo die Verkäuferin hilft, wenn die Getränkekiste zu schwer ist? Wo gibt es das noch?
Ihre Kunden äußern sich hoch zufrieden, wie Marita Wölfle oder Andreas Böck, der den Dorfladen "super" findet. Er müsste ansonsten bis Untrasried fahren, um eine Brotzeit zu kaufen. Frieda Schieß kommt nahezu täglich und lobt das Warenangebot, die Freundlichkeit und den persönlichen Service. Kunigunde Wölfle kauft hier alles, was sie für gewöhnlich braucht, ein. Maria Rauh aus Finstersteig freut sich, dass Fleisch und Wurst aus Zadels täglich frisch geliefert werden und schätzt unter anderem den Käse aus Untrasried. Von einem Familienbetrieb dort werden auch die Backwaren angeliefert, "unser Aushängeschild", wie Hafner erklärt. Honig von einem Imker am Ort, Eier aus Boos, im Herbst Kartoffeln zum Einkellern: Einheimische Produkte, so Hafner, laufen sehr gut. Das Sortiment richte sich nach den Wünschen der Kunden.
"Ein Laden, der allen gehört"
Sie seien vor allem erfolgreich, so Anton Knestel, "da das ein Laden ist, der allen gehört". Die Idee dazu hatte er 1992 im Rahmen der Dorferneuerung aufgegriffen, nachdem der letzte Laden im Ort 1989 geschlossen hatte. 1994 wurde der Verein Dorfladen Hopferbach gegründet, das ehemalige Raiffeisenbank-Lagerhaus in vielen freiwilligen Arbeitsstunden zum modernen Ladengeschäft umgebaut. Nicht träumen lassen hätte sich Hafner, dass sie den Dorfladen leiten würde. In einem Minijob hatte sie mithelfen wollen, so wie es auch Gisela Hengeler, Eva Gerlach, Sylvia Böck und Silvia Dogan tun. Dann sprang die vorgesehene Leiterin unmittelbar vor dem Eröffnungstag ab - und Hafner sprang ein. Bis heute ist sie von ihrer Aufgabe fasziniert. Wieviel Herzblut im Dorfladen steckt, ist dabei deutlich zu spüren. "Der Kunde ist im Dorfladen nach wie vor der König."

Die Technikeinrichter in Kempten
Die Technikeinrichter in Kempten
Am 30. Mai, genau 15 Jahre nach dem Eröffnungstag, wird auf das Jubiläum im Dorfladen angestoßen.