Die Hochlandgruppe mit Sitz in Heimenkirch hat ihren Käseabsatz im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 285000 Tonnen Käse gesteigert. Gleichzeitig ist der Umsatz um sieben Prozent auf 1,08 Milliarden Euro gesunken. Grund sind zurückgehende Preise vor allem im deutschen Handel, sowie Kursverluste der osteuropäischen Währungen gegenüber dem Euro, teilt das Unternehmen mit. Hochland spricht von einem "zufriedenstellenden Jahr trotz Wirtschaftskrise".
Ein Grünländer-Käse ziert das Deckblatt des Hochland-Geschäftsberichtes 2009. Nicht von ungefähr. Anfang des Jahres hatte das Heimenkircher Unternehmen die Marke samt dem Grünland-Käsewerk in Kempten von der Bechtelgruppe übernommen. Davon erhofft sich Hochland eine Ausweitung des Markengeschäftes, in dem höhere Margen winken. Das ist auch gelungen: Vor allem dank Grünländer, Patros (plus 22 Prozent) und Almette (plus drei Prozent) hat Hochland 2009 das Markengeschäft in Deutschland "erfreulich ausgebaut". Laut dem Marktforschungsinstitut Nielsen ist Hochland hierzulande die Nummer 2 unter den Käsemarkenherstellern.
Hart getroffen von der Wirtschafts- und Finanzkrise sind osteuropäische Länder, traditionell wichtige Märkte für Hochland. Gleichwohl hat das Unternehmen dort seine Position als Marktführer gehalten, sie teilweise sogar ausgebaut. In Polen beispielsweise hat Hochland einen Marktanteil von 15 Prozent.
Erschlossen hat sich Hochland 2009 einen komplett neuen Markt, den Iran mit rund 70 Millionen Bewohner. Im August wurde in Amol mit der Produktion von Frischkäse begonnen. Er ist speziell für den iranischen Markt entwickelt worden. Weitere Produkte hat Hochland geplant. Die Menschen im Iran "essen traditionell gern und regelmäßig Käse", begründet Hochland den Markteinstieg dort. Hochland Persien wird mit Beginn der vollen Produktion rund 70 Mitarbeiter beschäftigen.
Regelmäßig investiert Hochland kräftig. Im vergangenen Jahr flossen fast 29 Millionen Euro in Sachanlagen. Nach hohen Erweiterungs- und Akquisitionskosten im Jahr zuvor hat Hochland vor allem an bestehenden Produktionsstätten investiert. Ziel war es nach Unternehmensangaben, deren "Produktivität weiter zu steigern und die ohnehin hohen Qualitäts- und Hygienestandards noch mehr auszubauen".
Trotz gesunkenen Umsatzes hat Hochland im Jahr 2009 besser verdient als 2008. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, also der Gewinn (vor Ertragssteuern), erhöhte sich auf 60,9 Millionen Euro (plus drei Millionen).
Der in den vergangenen Jahren erlangten Internationalität und Größe hat Hochland Rechnung getragen und die Aktiengesellschaft in eine SE (Societas Europea) umgewandelt. Das erleichtert nach Unternehmensangaben grenzüberschreitende Aktivitäten, verbessere díe Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Umfeld und ermögliche eine stärkere internationale Mitarbeiterbeteiligung aller Hochland-Gesellschaften in der EU. (wa,pem)
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