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"Hirn einschalten" und Strom sparen

Energie

"Hirn einschalten" und Strom sparen

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    "Hirn einschalten" und Strom sparen
    "Hirn einschalten" und Strom sparen Foto: weigel

    Klar, der Strom kommt aus der Steckdose. Egal, von wo er da hinein kommt, bezahlen müssen ihn die Verbraucher allemal. Das Zählrad dreht sich unbestechlich, rechnet Kilowatt um Kilowatt auf.

    Da setzt die Aktion Stromsparen an: Jeder - Mieter, Wohnungs- oder Hausbesitzer - kann Geld sparen. So auch Brigitte Fiebig aus Sonthofen. Längst hat sie mit simplen Steckdosenleisten den Strombedarf gesenkt. Ob Fernseher, Computer oder Spielkonsole - werden Geräte nicht genutzt, reicht ein Knopfdruck, um den Standby-Modus abzuschalten. Auch mit dem Boiler, der für heißes Wasser sorgt, weiß die 48-Jährige umzugehen: Nur fürs Vollbad dreht sie ihn hoch. Ansonsten reiche der Sparbetrieb auf Stellung "E". Ähnlich ist es mit dem Kühlschrank: Er kühlt auch auf unterer Stufe gut. So ist der Jahresverbrauch des Drei-Personen-Haushalts mit rund 2780 Kilowattstunden schon recht sparsam. Doch Fiebig will mehr sparen. Wolfgang Schugg vom Wohnungsunternehmen SWW (Sozial-Wirtschafts-Werk) hilft dabei.

    Kostenlos hat Schugg die Wohnung unter die Lupe genommen und Potenzial entdeckt: die Beleuchtung. Der Austausch einiger Birnen gegen Energiesparlampen soll den Strombedarf in der Wohnung um 222 Kilowattstunden senken. Ersparnis: acht Prozent. Da ist Brigitte Fiebig zufrieden. Zahlt sie bisher monatlich 75 Euro für Strom, so sind es künftig einige Euros weniger. Ein paar Durchflussbegrenzer für die Wasserhähne helfen zusätzlich, Wasser und damit auch Energie fürs Aufheizen zu sparen.

    Es gibt Geräte, die weiter etwas zu viel Strom verbrauchen, wie die circa drei Jahre alten Kühl- und Gefrierschränke.

    "Wer eine neue Küche kauft, muss darauf achten, Geräte mit besonders geringem Energieverbrauch zu kaufen", rät Fiebig und sagt salopp: "Vor dem Kauf Hirn einschalten!" Der Grund ist klar: Stehen langlebige Geräte erst mal im Haus, macht wenige Jahre später eine Neuanschaffung kaum Sinn. Selbst wenn man im Jahr noch einige Euros sparen könnte. Irgendwann kommt freilich für alle Geräte der Zeitpunkt, an dem ein Austausch gegen moderne Technik geraten ist. "Das Beste muss nicht das Teuerste sein", weiß da Martin Sambale vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (Eza).

    Die Stromaktion beim SWW läuft seit Jahresanfang. Fiebig ist die 100ste Mieterin, die sich für den Check gemeldet hat. Jetzt packen SWW-Geschäftsführer Martin Kaiser und Sambale die gute Nachricht aus: Auch für die nächsten 100 SWW-Mieter, die sich melden, ist die Hilfe kostenlos. Weil der Vermieter, die Firma Osram und der Allgäuer Klimaschutzfond das Projekt gemeinsam tragen (Volumen: 13000 Euro), ist die Überprüfung kostenlos und es gibt Sparlampen sowie Steckdosenleisten geschenkt.

    Das Eza hat die Ergebnisse der ersten 59 Haushalte analysiert: Die Aktion senkt in jedem von ihnen dem Stromverbrauch im Schnitt um 374 Kilowattstunden. Das spart 223 Kilogramm CO2 und knapp 90 Euro Stromkosten.

    Ein Problem sieht Energieberater Schugg noch: Wie motiviert man Menschen, die sich übers Stromsparen keine Gedanken machen, obwohl vielleicht gerade ihre Haushaltskasse eh besonders angespannt ist? Man sagt die Vorteile weiter! Fiebig will ihre Freundinnen auf das Thema ansprechen.

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