Die Umbauarbeiten für das neue Asylbewerberheim in der Allgäuer Straße in Mindelheim kommen zum Ende. Mitte Mai sollen die ersten Flüchtlinge in der Kreisstadt vorübergehend Unterkunft und Anschluss finden.
Zunächst werden 30 Neuankömmlinge pro Woche erwartet. Das sagte Mindelheims Polizeichef Gerhard Zielbauer, der sich die Örtlichkeiten angesehen hat. Vier Wochen werde es dauern, dann werde das Haus voll belegt sein. Bis zu 130 Menschen werden in dem Gebäude Platz finden, das zuvor als Möbelhaus gedient hat und zuletzt leer gestanden hatte.
Räume sind auf Familien ausgerichtet
Die Stadt Mindelheim geht davon aus, dass vor allem Familien dort unterkommen können. Die Räume seien entsprechend ausgerichtet. Die Menschen kommen laut Zielbauer direkt aus Auffanglagern. Erwartet werden sie aus Nordafrika, Afghanistan, dem Irak und Serbien.
'Menschlichkeit, Zuwendung und Gastfreundschaft'
Mindelheim hat in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit seinen Asylbewerbern gemacht. Die Stimmung im ehemaligen Asylbewerberheim 'Mayenbad' sei stets gut gewesen, erinnerte sich vor Wochen Landrat Hans-Joachim Weirather bei einem Ortstermin in dem ehemaligen Möbelhaus. 'Da gab es Menschlichkeit, Zuwendung und man kann auch sagen Gastfreundschaft.' Ein Kreis engagierter Mindelheimer hatte sich damals um die Fremden gekümmert.
Nach einem Streit zwischen der Regierung von Schwaben und dem Vermieter musste das Heim im Jahr 2009 geschlossen werden. Der Eigentümer des leer stehenden Möbelhauses, Peter Wagner, und die Regierung von Schwaben haben sich darauf geeinigt, das Gebäude in ein Asylbewerberheim umzubauen.
Die Regierung sucht bereits seit Jahresbeginn nach geeigneten Objekten. Der Unterbringungsdruck sei sehr groß, sagt der Behördenvertreter Peter Roos. 'In Schwaben sind alle Einrichtungen gesteckt voll.' Etwa 1600 Asylsuchende seien derzeit in Schwaben untergebracht, Tendenz steigend. Doch geeignete Objekte seien Mangelware, so Roos. Mal ist der bauliche Zustand der angebotenen Gebäude zu schlecht, mal verhindern baurechtliche Fragen eine neue Nutzung. Und leider würden sich einige Kommunen immer noch gegen die Ansiedlung eines Asylbewerberheimes sträuben, sagt Landrat Weirather.
'Das Heim ist für uns kein Schreckgespenst'
Mindelheim dagegen hat keine Berührungsängste. 'Für uns ist so ein Asylbewerberheim kein Schreckgespenst', sagt Bürgermeister Stephan Winter (CSU) und verweist auf gute Erfahrungen.