Hauswirtschaft: Hauswirtschaftsschule in Immenstadt bald: Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung

28. Oktober 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
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40-jähriges Bestehen gefeiert

Über 1000 Hauswirtschafterinnen schlossen an der Berufsfachschule – seitdem es die Fachrichtung in Immenstadt gibt - ihre Ausbildung ab: Ihr 40-jähriges Bestehen feierte die Hauswirtschaftsschule im Staatlichen Beruflichen Schulzentrum. In der Zeit habe sich das Image vom 'Kochen, Backen und Putzen stark gewandelt', sagte Ingrid Klarmann. Laut der Leiterin der Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Berufsschulleiter Dieter Friede steht zum Schuljahr 2012/2013 eine Änderung an. Die Schule soll in 'Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung' umbenannt werden.

Ihre Geschichte beginnt am 8. September 1971 in der Hornstraße 17. Pünktlich um 8 Uhr sitzen 18 weibliche Schulneulinge aus den Altlandkreisen Sonthofen und Lin-dau mit Direktor Fritz Schäffler und Klassenleiterin Elfriede Lacher in der damaligen Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege.

'Dieser neue Schultyp erfreute sich reger Nachfrage: In nur zwei Jahren konnten zwei Ausbildungen gemacht werden', erinnert sich Klarmann. Zum ersten Mal werden 17 Absolventinnen 1974 im Hofgarten verabschiedet. Die Jahre darauf gibt es enorme Raumnot und einen Lehrermangel. Im Schuljahr 1977/78 werden die Ausbildungsrichtungen Kinderpflege und Hauswirtschaft getrennt. Letztere bleibt in Immenstadt. Wer die zweijährige Ausbildung abschließt, erhält den 'Gehilfenbrief Hauswirtschafterin'. 1984 wird sie auf drei Jahre verlängert.

Erstmals wird 1989/90 das Gebäude in der Hornstraße renoviert. In den folgenden Jahren herrscht ein Schülermangel, ab 1993 steigt die Zahl der Bewerberinnen wieder. Dann wendet sich das Blatt: 'Hauswirtschaft boomt', berichtet 1997 die Heimatzeitung. Zum letzten Mal wird im Sommer 2001 die Abschlussprüfung nach alter Ordnung abgehalten, auch zum letzten Mal in der Hornstraße. Im Herbst wechselt die Berufsfachschule für Hauswirtschaft an die Missener Straße. Seit 2003 gibt es dort ganzjährig den Gästemittagstisch.

Zum Schuljahr 2010/2011 wird die Kemptener Berufsfachschule für Hauswirtschaft an die Immenstädter Schule angegliedert. Kommendes Schuljahr soll ihr Name in 'Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung' geändert werden.

Absolventinnen dürfen sich dann 'Staatlich geprüfte Assistentin für Ernährung und Versorgung' nennen, erklärte die leitende Regierungsschuldirektorin Sieglinde Klarmann.

Umbenennung kritisiert

'Ist das nicht eine sehr einseitige Ausrichtung?', meinte Ursula Schukraft vom Diakonischen Werk Württemberg. Hauswirtschaftliche Betreuung meine nämlich die gemeinsame und sinnvolle hauswirtschaftliche Tätigkeit, die im normalen Alltag integriert ist – und nicht nur soziale und pflegerische Inhalte oder Tagesstrukturierung.