Verkehr: Gigaliner im Allgäu auf der Durchfahrt

4. Januar 2012 10:24 Uhr von Allgäuer Zeitung
gam_ck_mg/dt/hg (dpa)

Die bis zu 44 Tonnen schweren Lkw sind nun auch auf Allgäuer Straßen erlaubt

Große Laster, kleine Aufregung: Seit dem Jahreswechsel dürfen Gigaliner im Rahmen eines Feldversuchs des Bundesverkehrsministeriums fünf Jahre lang ausgewählte Straßen befahren. Auch im Allgäu, wo unter anderem der Landkreis Unterallgäu und die Ostallgäuer Gemeinde Biessenhofen betroffen sind. Doch hier sieht man dem Beginn der Testphase zunächst ohne Sorgen entgegen. Am Rande der Gemeinde Biessenhofen wird künftig das Unternehmen Ansorge von XXL-Lastern angefahren. Der Leiter der Verwaltungsgemeinschaft, Klaus-Jürgen Leis, sieht das gelassen und hegt zunächst 'keine Befürchtungen'. Natürlich, schränkt er ein, müsse man die Sache aber beobachten: 'Es handelt sich schließlich um einen Versuch.' Ähnlich entspannt sieht Landrat Hans-Joachim Weirather die Öffnung der Straße für die XXL-Laster: Im Unterallgäu sind sie lediglich auf Autobahnen erlaubt. 'Solange sie dort unterwegs sind, sind sie erträglich', sagt Weirather. Für das Logistikunternehmen Ansorge in Biessenhofen rollt der erste XXL-Laster in zwei bis drei Monaten an. 'Aus drei werden zwei Lkw', sagt Geschäftsführer Wolfgang Thoma zum Vorteil der übergroßen Lkw. Das bedeute weniger Verkehr und eine geringere CO2-Belastung. Bei der Teilnahme an dem Feldversuch des Ministeriums will er für sich die Frage klären, wie praktikabel die Großlaster sind. Thoma ist 'sehr optimistisch', dass sich die Gigaliner bewähren werden. Diese positive Sicht teilen nicht alle: Im November hat etwa die Kreistagsfraktion der Ostallgäuer Grünen noch zu Protesten gegen die Durchfahrt von Gigalinern durch das Allgäu aufgerufen. Größtes Anliegen: 'Gigaliner haben wenigstens innerorts nichts verloren', forderte Vizelandrat Hubert Endhardt. Geplant war zunächst eine Freigabe der B 16 von der A 96-Ausfahrt bei Mindelheim durch Orte wie Lauchdorf und Kaufbeuren bis Biessenhofen. Auf Drängen von Endhardt und der Unteren Verkehrsbehörde des Ostallgäuer Landratsamtes wurde die Streckenführung schließlich auf die B 12 verlegt – dort müssen die Laster mit Übergröße keine Orte durchfahren. Axel Arnold, Pressesprecher des ADAC Südbayern, sieht den Feldversuch kritisch. Bedenken hat er vor allem bei der Sicherheit. Die Riesen-Lkw seien mit mehr Masse unterwegs, was bei Unfällen schwerwiegende Folgen haben könne. 'Zudem dauert es länger, so ein