In Bildung investieren: Ghana-Hilfe kommt voran - Pfrontener Verein zieht eine positive Bilanz

3. Mai 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Ghana-hilfe Pfronten

"Wir können nur punktuell helfen und tun das Allerbeste, was wir machen können und investieren in Bildung." Dieses Fazit zog Pfarrer Bernd Leumann über seine Ghanareise im vergangenen Jahr. Bildung als nachhaltiger Beitrag zur Selbsthilfe. Fortschritte der Vereinsprojekte verdeutlichte die Jahresversammlung der Pfrontener Ghana-Hilfe. Besonders erfreulich: Für das Bettenhaus an der berufsbildenden Schule (wir berichteten) konnte bereits das nötige Material beschafft werden. Zum Beginn des neuen Schuljahres soll das Gebäude fertig sein. Zwischen den Kindergärten St. Nikolaus in Weißbach und St. Francis in Kenyasi (Ghana) entwickelt sich gerade eine Partnerschaft. Die zweite nach dem Kindergarten St. Marien in Heitlern und Oku in Ghana.

Am "St. Nikolaus Vocational Institute" Prang werden 52 Schüler unterrichtet, wobei der Verein noch für zehn Schüler Paten suche, so Kassiererin Rosi Scholz. Nach der Überweisung von 800 Euro konnte an der zehn Jahre alten Schule das Dach saniert werden. Den Bau einer kleinen Küche realisierte die Schulleitung aus eigener Kraft. Den Bau des Bettenhauses unterstützt das Missionswerk Aachen aus Sternsingergeldern. Mit einer ersten Rate aus Aachen konnte Schulleiter Pfarrer Benjamin Obour nun das Material kaufen. Bis September soll alles fertig sein, eine Pfrontener Delegation will zur Einweihung reisen.

Als Teil einer fünfköpfigen Gruppe war Pfarrer Leumann im August zu Gast in der ghanaischen Partnerdiözese. Manches sei zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftig, sagte er. Vieles mehr stimme jedoch hoffnungsfroh und Fortschritte seien erkennbar. Frieda Maurus verwies auf zwei Erfolgsgeschichten: Eine Absolventin in Prang hat ihren eigenen Fast-Food-Kiosk eröffnet, eine andere freut sich über einen Arbeitsplatz in einem Hotel. Eine Vielzahl der Schüler habe in Prang einen staatlich anerkannten Abschluss erreicht und die beiden dokumentierten Beispiele zeigen, dass man auf dem richtigen Weg sei, so Vorsitzende Christel Kaltenbach.

Einen positiven Eindruck konnte Pfarrer Leumann zudem vom SODIS-Projekt (Solare Wasserdesinfektion) vermitteln. Das ghanaische Projektteam habe die Bevölkerung von der Wichtigkeit dieser Maßnahme überzeugt. Lars Christian Kink dankte hier den Lions. Auf Initiative des damaligen Präsidenten Fritz Brunhuber habe der Serviceclub dieses Projekt angeschoben. Durch SODIS können die Menschen mit einfachen Mitteln gesundheitlich unbedenkliches Trinkwasser erhalten.