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Germaringer prüfen Klage gegen Telekom

Gemeinderat

Germaringer prüfen Klage gegen Telekom

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    Germaringer prüfen Klage gegen Telekom
    Germaringer prüfen Klage gegen Telekom Foto: dpa

    Die Germaringer Gemeinderäte sind sauer: Laut Bürgermeister Kaspar Rager gibt es zur DSL-Versorgung weiterhin Beschwerden. Zweiter Bürgermeister Bernhard Biechele kritisierte vor allem, dass Gewerbetreibende mit Telefonanlagen ohne freie Leitung trotz entsprechender Zusicherung das schnelle Internet immer noch nicht nutzen können. Er sieht deshalb den mit der Telekom geschlossenen Vertrag als ,,nicht erfüllt' an. Die Gemeinde prüft nun, ob sie möglicherweise rechtliche Schritte einleitet. Bei einer Pressekonferenz im November 2010 hatte es noch geheißen, die entsprechende Technik zur DSL-Nutzung mit Telefonanlagen gebe es im März 2011, ärgert sich Biechele. Doch nun, im September, gehe immer noch nichts - im Gegenteil: Nun stelle sich die Telekom auf den Standpunkt, dass Gewerbetreibende ohnehin einen Mehrgeräteanschluss benötigten. Davon sei am Anfang aber nicht die Rede gewesen, betont der Gemeinderat - zumal dieser Anschluss zusätzlich kostet: laut Biechele mindestens 49 Euro, laut Telekom-Pressesprecher Udo Harbers ,,ab rund 20 Euro".

    Harbers erklärte auf Anfrage, dass es sich bei DSL um ein ,,Privatkundenprodukt" handle und Geschäftskunden ,,üblicherweise" leistungsfähigere Internetzugänge buchten. Er bestätigte die von Biechele genannten technischen Probleme bei DSL-Nutzung mit einem Anlagenanschluss und betonte, die Telekom arbeite an deren Behebung. Einen genauen Termin dafür könne er allerdings nicht nennen.

    Nicht stehen lassen will Harbers den bei der Sitzung geäußerten Vorwurf, man könne entgegen früheren Aussagen erst nach zwei Jahren zu anderen, günstigeren Anbietern wechseln.

    Die Telekom stelle ihre Infrastruktur allen Wettbewerbern zu den von der Bundesnetzagentur festgelegten Konditionen zur Verfügung, betont Harbers und erklärt weiter, dass die Telekom vor Ort ,,die branchenüblichen DSL-Verträge mit 24 Monaten Laufzeit" anbietet, um die Investitionen in den DSL-Ausbau ,,nur ansatzweise zu refinanzieren". Da der weitaus größere Anteil der Anschlüsse Privatkunden gehöre, habe man einen DSL-Ausbau vorgenommen und ,,kein reines Gewerbegebiet erschlossen", so Harbers.

    Biechele dagegen betonte, die hohen Staatszuschüsse aus Steuergeldern seien nur geflossen, weil bei der erforderlichen Umfrage ein Großteil der Gewerbetreibenden Bedarf angemeldet hatte. Er will deshalb auch den Landtagsabgeordneten und IT-Beauftragten Franz Pschierer darüber informieren, dass ,,bei der Telekom immer noch nichts funktioniert".

    Biechele ist zwar seit vergangener Woche endlich mit gut 14.000 Kilobit im Netz unterwegs. Doch nur, weil er per W-LAN den Privatanschluss seiner Untermieterin nutzt. Und das ,,kann es ja nicht sein", meint er und verweist an etliche Gewerbetreibende, die immer noch mit 1.000 Kilobit vorlieb nehmen müssen.

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