Links neben der Krippe können Besucher Geld einwerfen. Es erklingt ein Glockenspiel mit der Melodie von 'Stille Nacht, heilige Nacht' und das Hirtenfeuer und die Grotte, in der die Krippe steht, werden beleuchtet.
Ihre Weinachtskrippe, die Sebastian Osterrieder gebaut hat, hat die Pfarrgemeinde Heimenkirch 1920 bekommen. Bis heute steht sie mit den originalen, 30 Zentimeter hohen Figuren hinter einer Glaswand in der Pfarrkirche. 'Die Glasscheibe haben wir zum Schutz vor Diebstahl montiert. Vor einigen Jahren wurde einmal ein Kamel gestohlen', erzählt der 77-Jährige. Die Holzplatte, auf der die Figuren stehen, liegt auf drei übereinander gestapelten Decken. Nacheinander werden zunächst die Seitenwände und das Dach angebracht. Zum Schluss stellt man noch die Figuren dazu und legt alles mit Moos aus. Alle 24 Figuren sind jedes Jahr wieder gleich angeordnet. Georg Milz hat sie nummeriert und einen Plan erstellt, damit sie nächstes Weihnachten auch wieder an ihrem richtigen Platz stehen.
Das Moos wird etwa alle vier Jahre ausgetauscht und durch neues ersetzt. 'Meistens sammelt es ein Landwirt aus seinem eigenen Wald für uns. Zirka drei Quadratmeter braucht man, um den gesamten Boden zu bedecken', sagt Milz.
Neben Maria, Josef, dem Jesuskind und Esel und Ochs gibt es auch noch Hirten mit Schafen und Ziegen, einige Zuschauer, einen Brunnen, einen fliegenden Engel und ein Hirtenfeuer. 'An Heilig Drei Könige werden die Hirten durch die Drei Könige und die Schafe durch die Kamele ersetzt', weiß Milz. Im Hintergrund ist eine gemalte Landschaft mit Häusern zu sehen. Auch das ist ein Original von Osterrieder, das 1973 von Robert Huber aus Heimenkirch etwas aufgefrischt wurde. An Lichtmess, 2. Februar, wird die gesamte Krippe wieder abgebaut.
'Dafür brauchen wir circa eineinhalb Stunden', erklärt Milz. Alle Figuren werden vorsichtig in Stoffreste gewickelt und dann mit der Krippe in einem Karton aufgehoben – bis sie auch nächstes Jahr wieder Georg Milz hervorholt.