Noch einige Fragezeichen schweben über dem Haushalt der Gemeinde Rettenberg für das laufende Jahr. So lautete die Eingangsbemerkung von Bürgermeister Oliver Kunz bei der Vorstellung des Zahlenwerks im Gemeinderat. Denn noch wisse man nicht, ob alle geplanten Grundstücksverkäufe über die Bühne gehen. Erwartet wird ein Erlös von gut einer halben Million Euro. Den Haushaltsplan mit einem Gesamtvolumen von rund 8,4 Millionen Euro verabschiedeten die Gemeinderäte einstimmig, ohne bei der Sitzung lange darüber zu diskutieren.
Keine 'Begehrlichkeiten' wecken
Uneins waren sich die Gemeindevertreter aber, ob es weiterhin eine Haushaltssperre geben soll: Bürgermeister Kunz hatte angesichts einer positiven Entwicklung vorgeschlagen, auf die Sperre zu verzichten. Das solle freilich nicht heißen, dass man seine Hausaufgaben nicht machen wolle. Ottmar Hindelang (FWU) warnte davor, 'Begehrlichkeiten' zu wecken. Die Abstimmung ergab schließlich ein eindeutiges Votum zugunsten der Sperre, die aber, so Kunz, nur interne Wirkung zeigen werde.
Der Verwaltungshaushalt mit einem Volumen von rund 6,5 Millionen Euro ist gegenüber dem Vorjahr um knapp neun Prozent gewachsen. Geschrumpft um fast zwei Prozent ist dagegen der Vermögenshaushalt mit einem Umfang von rund 1,9 Millionen Euro. Die Sätze für Grund- und Gewerbesteuer ändern sich nicht. Rund 387 000 Euro fließen vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt. Um die wichtigsten Ausgaben stemmen zu können, muss die Gemeinde einen Kredit über rund 345 000 Euro aufnehmen.
Dennoch wird der Rettenberger Schuldenberg im Laufe des Jahres kleiner: Statt rund 9,4 Millionen sind es am Ende voraussichtlich knapp neun Millionen Euro. Darin nicht eingerechnet sind die Verbindlichkeiten gegenüber der 'Bayern Grund', die Ende 2011 zusätzlich rund 880 000 Euro betrugen.
Die künftige Entwicklung sei derzeit noch nicht absehbar, meinte Kämmerin Ursula Dietrich gegenüber der Heimatzeitung. Rechnet man die Schuldenlast auf die Einwohnerzahl um, so wird sie Ende des Jahres rund 2100 Euro pro Nase betragen.