Bei vier Gegenstimmen hat der Gemeinderat Pfronten nach kontroverser Diskussion der Aufstellung eines Funkmasten im Vilstal rund 250 Meter oberhalb der Vilstalsäge zugestimmt. Der rund 40 Meter hohe Mast soll als Basisstation das Vilstal mit dem neuen digitalen Funknetz für Behörden- und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) versorgen.
Gutachten sagt >
Als die Pläne für drei Funkmasten im Gemeindegebiet bekanntgeworden waren, hatte sich die Gemeinde an das unabhängige EMF-Institut Dr. Peter Nießen gewandt, um die Strahlenbelastung prüfen zu lassen. Beim Mast im Vilstal stufte das EMF-Institut die mögliche Belastung sowohl für die Bewohner der Vilstalsäge, als auch in den anderen Bereichen Pfrontens als > ein, erklärte Bürgermeister Beppo Zeislmeier. Deshalb könne die Gemeinde ihr Einvernehmen zu diesem Maststandort erteilen.
Dieser Ansicht waren allerdings einige Gemeinderäte überhaupt nicht.
So beklagten Sebastian Nöß und Alfons Haf (beide Pfrontner Liste), dass nach Recherchen der Organisation > der digitale BOS-Funk im Tetra-Standard mit erheblichen technischen und sicherheitsrelevanten Mängeln behaftet sei. > habe deshalb vorgeschlagen, dass alle bayerischen Kommunen die bisherigen Beschlüsse zur Genehmigung von Senderstandorten überprüfen und bei der Staatsregierung ein Moratorium beantragen sollten. >, entgegnete Bürgermeister Zeislmeier.

Trotz Trauer wohlfühlen
Trotz Trauer wohlfühlen
Dass die Entscheidungen auf anderer Ebene getroffen werden, sei zwar richtig, aber >, unterstrich Dr. Otto Randel (Pfrontner Liste). Niemand bezweifle die Notwendigkeit eines leistungsfähigen Funksystems für die Rettungsdienste, betonte Sebastian Nöß. Aber selbst der eine oder andere der politisch Verantwortlichen zweifle am System. >, erwiderte Zeislmeier. Auch Fritz Brunhuber (CSU) ging die Diskussion zu weit. >, meinte er. Und um selbst zu sehen, wie so etwas funktioniert, lud Brunhuber alle Gemeinderäte zu einem Besuch der Rettungsleitstelle nach Kempten ein.
Damit doch noch eine Entscheidung erzielt werden konnte, einigte sich der Gemeinderat darauf, dass es zwei Beschlüsse geben soll. Nach der mehrheitlichen Zustimmung zum Mast-Standort entschieden sich die Räte dabei mit zehn gegen sieben Stimmen dagegen, sich mit der Bitte um ein Moratorium an das Innenministerium zu wenden.