Optimismus: Gemeinde Roßhaupen richtet Spendenkonto für Familie Schmid-Lindner ein

5. Mai 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Werner Böck

Haus wurde ein Raub der Flammen. Nun erfährt sie viel Unterstützung und schaut zuversichtlich nach vorn – 'Riesige Welle des Mitgefühls'

Das Haus ist abbruchreif, das Inventar zum größten Teil von den Flammen vernichtet. Dennoch spürt man eine Woche nach dem Großbrand in ihrem Anwesen in Vorderzwieselberg bei der betroffenen Familie Schmid-Lindner Zuversicht und Aufbruchstimmung. Eltern und Kinder haben in einer nahen Ferienwohnung eine vorübergehende Unterkunft gefunden. 'Wir werden das Haus wieder aufbauen', lautet der Tenor. Nicht nur die drei zu Hause lebenden erwachsenen Kinder, sondern auch Sohn Max aus Berlin und Tochter Johanna aus Panama sind inzwischen vor Ort, um das schlimme Ereignis gemeinsam zu verarbeiten.

'Wir sind froh und dankbar, dass alle unverletzt dem Inferno entronnen sind und dass den Nachbarn nichts passiert ist', betont Gottfried Schmid-Lindner. 'Man glaubt gar nicht, wie schnell und effektiv die Hilfe von Nachbarn, Freunden, Bekannten und weniger Bekannten war', freut sich die Familie.' Wichtig war die Hilfe der Nachbarn, die nicht nur die Familie kurzfristig in einer Ferienwohnung aufnahm, sondern auch die vielen Feuerwehrleute während der Löscharbeiten versorgten.

Schon am nächsten Tag spürten die Schmid-Lindners eine Welle der Hilfsbereitschaft und Sympathie.

'So schlimm es ist, wenn man zusehen muss, wenn das eigene Haus abbrennt – so wunderbar ist die Erfahrung, von einer riesigen Welle des Mitgefühls, der Hilfsbereitschaft und der Sympathie wieder hochgespült zu werden', ist der Tierarzt im Ruhestand dankbar über die Solidarität im Ort.

Dokumente und ein Klavier vor den Flammen gerettet

Wichtige Dokumente hatte der 66-Jährige in Sicherheit gebracht. Möbel und Hausrat dagegen waren großteils ein Raub der Flammen geworden – gerettet hat die Familie unter anderem ein Klavier, Geschirr und tiefgefrorene Lebensmittel.

'Meine Praxisräume hat es schlimm getroffen, aber ich werde nächste Woche in unserem Übergangsdomizil in der Augsburger Straße 2 in Roßhaupten meine berufliche Tätigkeit fortsetzen können', erläutert Hebamme Susanne Schmid-Lindner, die ihre Patientinnen trotz des Brandes nicht im Stich lassen will.

Auch die Gemeinde ist bestrebt, die Familie zu unterstützen. Sie hat auf Anregung von Kollegen und Freunden der Familie ein Spendenkonto eingerichtet. 'Susanne und Gottfried sind seit Jahren über ihre berufliche Arbeit hinaus immer wieder für die Allgemeinheit tätig und bringen ihre Kraft und Erfahrung in die Gemeinschaft ein, da ist es nur recht und billig, wenn die Solidargemeinschaft etwas zurückgeben kann', verdeutlicht Bürgermeister Thomas Pihusch.

Die genaue Ursache des Feuers ist noch immer nicht ermittelt. Nur eines hätten die Brandfahnder der Kripo recht schnell ausgeschlossen: Brandstiftung.

Das Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Roßhaupten lautet: BLZ 733 699 33, Konto 200 210 625