Strom: Gemeinde Kaltental stimmt der Sondernutzung für Hausmülldeponie zu

27. Juli 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Bernd Thissen (dpa)

Klares Ja zu grüner Energie

Ein Großprojekt für regenerative Energiegewinnung in Oberostendorf findet die Zustimmung bei den Nachbarn in Markt Kaltental. Der Gemeinderat billigte in seiner jüngsten Sitzung die Nutzung für eine geplante Fotovoltaikanlage und Windkraftanlagen auf dem Gelände der dortigen Hausmülldeponie.

Auf einer Fläche von 4000 Quadratmetern sollen bis zu vier Kleinwindkraftanlagen sowie eine Freiflächenfotovoltaikanlage entstehen. Dass die Gemeinde Kaltental überhaupt ihr Einverständnis für dieses Unterfangen geben muss, liegt an der Lage. 'Die Hausmülldeponie befindet sich auf beiden Fluren, direkt am nördlichen Rand der Gemeinde Kaltental', erklärte Bürgermeister Manfred Hauser. Die kommunale Abfallwirtschaft des Landkreises will nun mit ihren Rücklagen dieses Areal mit erneuerbaren Energien bestücken. Damit die Natur auf der Deponie nicht allzu viel Schaden nimmt, sollen die Anlagen auf Flächen kommen, auf denen kaum Pflanzen wachsen.

Im Vorfeld hatte die Gemeinde das Vorhaben bereits öffentlich vorgestellt. Für die Bürger, die immer noch Zweifel hegten, veranstaltete Hauser nach eigenen Angaben zu Beginn der Woche eine Informationsveranstaltung.

'Ich hatte das Gefühl, dass sie einfach zu schlecht informiert waren', erklärte der Bürgermeister – vor allem hinsichtlich des Ausmaßes der Windkrafträder. Hauser betonte in der Sitzung noch einmal, dass es sich hierbei um Kleinwindkraftanlagen handle, die eine Gesamthöhe von jeweils 15 Metern nicht übersteigen. Dadurch würden die maximal vier Anlagen auch keinen großen Schattenwurf verursachen.

Zurzeit laufen Messungen auf der Hausmülldeponie, um zu überprüfen, ob genügend Wind für den wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen vorhanden ist. Sollte dies nicht der Fall sein, werde es nur bei den Fotovoltaikanlagen bleiben, so Hauser. Durch die 4000 Quadratmeter 'grüne Energie' erhofft sich der Landkreis bis zu einem Megawatt an elektrischer Leistung.

Hubert Brand vom planenden Ingenieurbüro legte, wie schon in Oberostendorf (wo der Gemeinde wie berichtet ebenfalls zustimmte), die Stellungnahmen der beteiligten Stellen dar. Wann genau mit der Verwirklichung des Vorhabens begonnen werden soll, ist noch unklar. Zuvor müssten man erst noch die Vorgaben und Auflagen der Regierung von Schwaben abwarten und schauen, ob das Projekt rentabel sei, so Hubert Guggemos vom Abfallwirtschaftsamt in der Kreisbehörde. Sollte dies nicht der Fall sein, könne es sogar passieren, dass die gesamte Planung ins Wasser fällt.