'Lieber Josef, du hast eine tolle Stadt', stellte Olivier Chaplet, Bürgermeister der französischen Partnerstadt Cesson, beim Festabend in der Alpvilla fest. Bei echt bayerischem Abendessen und Unterhaltung durch die Big Band der Stadtkapelle Buchloe ließ man das ereignisreiche Wochenende gemeinsam ausklingen. Auch eine Gruppe des Tanzstudios Skyline unter Leitung von Stephanie Schlund trug zum Programm bei.
Karin Berchtold, Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins, freute sich darüber, dass auch so viele Buchloer 'das Finale Buchloe – Cesson einem gewissen anderen Finale vorgezogen haben'. Die Präsidentin des französischen Vereins Cesson sans frontieres, Stephanie Naline, war besonders stolz auf die 'Botschafter', die die 800 Kilometer von Cesson mit dem Fahrrad zurückgelegt hatten.
Bürgermeister Josef Schweinberger betonte, eine Städtepartnerschaft lebe von denen, die daran teilhätten. 'Wahrscheinlich haben wir auch sehr ähnliche Probleme, es fehlt immer die richtige Menge an Euro.' Alle Redner wünschten sich für die Zukunft noch viele Jahre der guten Partnerstadt zwischen den beiden Städten, denn – so Chaplet – die deutsch-französische Geschichte sei oft genug tragisch gewesen.
Als Gastgeschenk überreichte der französische Bürgermeister, der auch seine Stellvertreterin Isabelle Prévot mitgebracht hatte, der deutschen Partnerstadt, in die er sich auf den ersten Blick verliebt habe, eine Parkbank mit Widmung und verkündete unter großem Beifall: 'Ich bin Buchloer.'
Über die Hintergründe
Zum ersten Mal in der 27-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Cesson und Buchloe hatten die Gäste aus Frankreich am Vormittag etwas über die historischen Hintergründe erfahren, die das Tor zum Allgäu landschaftlich, gesellschaftlich und politisch geprägt haben.
'Buchloe hat keine Weltgeschichte geschrieben, aber die Geschichte hat ihre Spuren in Buchloe hinterlassen', begann Herbert Sedlmair, Vorsitzender des Buchloer Heimatvereins, seinen Vortrag. Damit die französischen Gäste diesem auch folgen konnten, übersetzten Katharina Strohmayer und Manuela Möckl.
Auf dem Rundgang durch das 'alte Buchloe' machte die Gruppe unter anderem Station am Marienbrunnen, dem alten Rathaus und der St.-Stephans-Kirche. Auch, dass es kein Vergnügen war, 'die Buchloer Liesel zu küssen', erfuhren die Teilnehmer.
Den Abschluss bildete ein Halt beim Kriegerdenkmal, als symbolische Erinnerung daran, warum Städtepartnerschaft nicht nur Zeitvertreib, sondern für die Völkerverständigung von großer Wichtigkeit ist.
Nach dem geführten Spaziergang durch das historische Buchloe konnten die Cessoner auf einer Busrundfahrt unter Leitung von Bürgermeister Schweinberger auch die moderne Seite der Stadt kennenlernen. Speziell davon zeigte sich Bürgermeister Chaplet äußerst beeindruckt. 'Besonders in den Bereichen Jugend und Bildung wird hier sehr viel gemacht, alles ist sehr modern.'