Mit dem besten Ergebnis all ihrer Kollegen ist Brigitte Protschka erneut ins 13-köpfige Präsidium der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben gewählt worden. 'Die größte Kinderkrippe Schwabens hätte die Stadt Füssen ohne die AWO nicht schultern können.
Bei der Konferenz, die in Stadtbergen bei Augsburg stattfand, wurde Dr. Heinz Münzenrieder als Vorsitzender der schwäbischen AWO bestätigt. Vehement setzte er sich in Anbetracht der Diskussion um das Betreuungsgeld dafür ein, dass der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz ab August 2013 erhalten bleibt. Vorstandsvorsitzender Eberhard Gulde berichtete, dass der Verband sehr solide wirtschafte. Gastredner Ernst Prost, Geschäftsführer der Liqui Moly GmbH aus Ulm, kritisierte die zunehmende Ungleichheit in Deutschland: 'Wir brauchen Spielregeln für den Turbokapitalismus, der aus dem Ruder gelaufen ist.' Prost, der aus einfachen Verhältnissen in Kissing stammt, erinnerte sich daran, wie froh er war, als er als Bub mit einem Kinderverschickungsprogramm der AWO im Allgäu kostenlos Urlaub machen konnte.
Dass sich Armut auch in Bayern breitmacht, beklagte Dr. Thomas Beyer, der Vorsitzende der bayerischen AWO. Demnach sind 1,6 Millionen Menschen in Bayern, das entspricht elf Prozent der Bevölkerung, von Armut betroffen. Über 20 Prozent der Rentner – mehr als im Bundesdurchschnitt – und über 40 Prozent der Alleinerziehenden leben in Armut. 'Das ist eine Schande', kritisierte Beyer.