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Für neues Einkaufszentrum in Füssen soll bald Startschuss fallen

Theresienhof

Für neues Einkaufszentrum in Füssen soll bald Startschuss fallen

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    Für neues Einkaufszentrum in Füssen soll bald Startschuss fallen
    Für neues Einkaufszentrum in Füssen soll bald Startschuss fallen Foto: Peter Samer

    'Bei uns läuft alles auf Hochtouren', sagt Christoph Ost von der Unternehmensgruppe Geiger. Nachdem der Stadtrat dem Bebauungsplan für das Einkaufszentrum Theresienhof jetzt mehrheitlich zugestimmt hat, sollen die Bauarbeiten bald beginnen. Bürgermeister Paul Iacob (SPD) geht von einem Start im Frühjahr aus. Vorausgesetzt, dass Nachbarn nicht versuchen, das Millionenprojekt noch auf juristischem Wege zu stoppen. Doch selbst möglichen Klagen sieht man bei Geiger als Investor gelassen entgegen und verweist auf viele Gutachten, die alle zum Schluss kommen: Das Einkaufszentrum ist machbar.

    Ehe das Kommunalparlament den Bebauungsplan für das Zehn-Millionen-Projekt absegnen konnte, war harte Arbeit angesagt. Exakt zwei Stunden und 58 Minuten dauerte es, bis alle Anregungen aus der öffentlichen Auslegung behandelt waren. Die Fachbehörden kamen – grob zusammengefasst – zu dem Ergebnis: Der Theresienhof kann gebaut werden. Es wird zwar rund um das Einkaufszentrum lauter als zuvor, doch bleibt alles noch im Rahmen. Auch die Verkehrsanbindung ist durch eine zusätzliche Ampel an der Sebastian-/Theresienstraße in den Griff zu bekommen.

    Verkehr Solchen Aussagen schenkten etliche Nachbarn, die im Verfahren negative Stellungnahmen vorgebracht hatten, aber auch eine Reihe von Stadträten keinen Glauben: 'Die Verkehrsanbindung ist das Hauptproblem', meinte nicht nur Dritter Bürgermeister Andreas Ullrich (Freie Wähler). Auch Martin Lochbihler (CSU) sah in der zusätzlich geplanten Ampel in der Sebastianstraße nicht der Weisheit letzter Schluss: 'Immens viele Ampeln auf kurzer Strecke – das führt zum Chaos.' Verkehrsplaner Markus Schaible widersprach: Nur mit der weiteren Lichtsignalanlage könne man den zusätzlichen Verkehrsfluss in geordnete Bahnen lenken.

    Fußläufige Anbindung Auch die fußläufige Anbindung des Einkaufszentrums an die Altstadt missfiel manchem Stadtrat: 'Wir sind im Ansatz stehen geblieben, der Überweg wird nur verbreitert', kritisierte Michael Wollnitza (Freie Wähler). Warum greife man die Anregung aus Schwangau nicht auf, eine Unterführung zu bauen? Solche Unterführungen würden von Fußgängern nicht sonderlich geschätzt, zudem fehle der Platz für eine behindertengerechte Ausführung, hieß es in der Antwort von Planer Gerhard Abt, die der Stadtrat bei acht Gegenstimmen befürwortete.

    Lärmschutz Ein weiteres Thema, das immer wieder angesprochen wurde, war der Immissionsschutz. Etliche Nachbarn fürchten um ihre Nachtruhe durch Warenanlieferungen. Planer Abt versuchte, solche Bedenken zu zerstreuen: 'Eine Anlieferung in der Nacht findet nicht statt. Punkt.' Zudem erhalte der Lebensmittelmarkt – er zieht den meisten Lkw-Verkehr an – eine Einhausung, die das Abladen der Waren ohne Rangieren ermöglicht. Und die Warenanlieferung für die anderen Geschäfte hielte sich in engen Grenzen.

    Nach knapp drei Stunden war klar: Etliche Stadträte ließ sich von den Aussagen der Experten nicht überzeugen, doch eine Mehrheit hatte Vertrauen zu den Fachleuten. Mit 13:9 Stimmen sprach sich das Kommunalparlament für den Bebauungsplan aus. Die Gegenstimmen stammten aus dem Lager der Freien Wähler und kleiner Gruppierungen.

    Ob damit alle Steine für den Bau des Einkaufszentrums aus dem Weg geräumt wurden, ist fraglich. Denn zwei Nachbarn haben bereits Anwälte eingeschaltet. Vorerst ist aber das Landratsamt am Zug, das den Bebauungsplan absegnen und die Baugenehmigung erteilen muss.

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