Gesang: Fritz Gschwendtner und Manfred Ullmann stimmen in Immenstadt auf die Weihnachtszeit ein

2. Dezember 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Günter Jansen ?gjansen@online.de

Ein persönlicher Abend

Es ist immer wieder spannend auf dem Schlossberg: Da wagt sich ein aufmerksamer Hörer zum Pianisten mit dem zarten wie zutreffenden Hinweis, im Sinne der Klangbalance bitte den Flügel zu schließen. Da singt Fritz Gschwendtner 'Still wie die Nacht' für seinen Schatz, nachfolgende Liebesbezeigung eingeschlossen.

Und da war nicht zum ersten Mal eine Uraufführung. Persönlicher geht es kaum in einem klassischen Konzert: Fritz Gschwendtner lässt unmittelbar teilhaben an seinen Interpretationen, den klar-korrekten Klassikern, die in aller sonoren Tiefe viel Wärme erfahren. Große Koloratur ist dabei seine Sache nicht, Höhen und Strophenausklänge geraten bisweilen sogar eher dünn. Doch sobald der Oberallgäuer sein Pult beiseite schiebt und etwa „In diesen Heiligen Hallen“ aus Mozarts Zauberflöte anstimmt, erreicht er seine Zuhörer eindringlich. Botschaft des Komponisten wie des Textsetzers und ihres Interpreten kumulieren hier in ein besonderes Erlebnis. Das beschert Gschwendtner gerne auch in Liedern, die auf das Weihnachtsgeschehen einstimmen.

Manfred Ullmann illustriert mit Verve und kräftigen Klangfarben den bunt gefächerten Liederabend und empfiehlt sich als plakativer Tonsetzer von 'Bethlehem'. Ein musikantisches Konzert, ein persönlicher Abend.