Wie sammelt man 800 000 Euro Spenden im Jahr? Marlies Breher und ihr Team vom Förderverein des Kinderhospizes St. Nikolaus haben auf diese Frage mittlerweile viele Antworten. Seit zehn Jahren sind sie im Einsatz, um Geld aufzutreiben für die Begleitung und Entlastung unheilbar kranker Kinder und deren Familien.
Mindestens 800 000 Euro braucht der Förderverein jährlich, um das Kinderhospiz zu tragen. >, sagt Vorsitzende Marlies Breher, >. Ein Team von fünf Frauen ist in der Sedanstraße 5 in Memmingen mit der Spenden- und Sponsorenakquise, der Mitgliederwerbung und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt, manchmal an sieben Tagen in der Woche. Sie bilden die Basis, ohne deren Einsatz die Arbeit im 15 Kilometer entfernten Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach nicht möglich wäre.
Nur Zuschüsse von Kassen
Denn es gebe in Deutschland keine kostendeckende Finanzierung für Kinderhospize, erklärt Simone Pschorn aus dem Team. Von den Pflege- und Krankenkassen erhalte das Hospiz 251 Euro am Tag für das kranke Kind. >, betont Pschorn. Manche Kinder bräuchten 24 Stunden lang eine Krankenschwester für sich alleine. Für alle Kosten darüber hinaus komme der Förderverein auf. Und er finanziere den Aufenthalt für die Eltern und Geschwisterkinder, um der Familie eine Verschnaufpause in ihrem extrem belasteten Alltag zu bieten.
Um die 800000 Euro einzunehmen, setzt das Team sämtliche Hebel in Bewegung. >, sagt Kirsten Pallacks. Um Bußgelder von Gerichten zugewiesen zu bekommen, sei viel Schreibarbeit nötig. Pallacks schreibt die Oberlandesgerichte an, um in die Verteilerlisten aufgenommen zu werden und sie bestätigt dem Gericht schließlich jede einzelne Zuwendung schriftlich, und seien es nur zehn Euro. >, so Pallacks.
48 Absagen, 14 Zusagen
Breher stellt Förderanträge bei Stiftungen. 2010 hat sie 62 Schreiben formuliert. > Aber eben auch 14 Zusagen. Auch die Mitglieder des Fördervereins leisteten einen wichtigen Beitrag. Mittlerweile seien es rund 1400, die mindestens 25 Euro Beitrag im Jahr bezahlen.
70 Prozent der benötigten Summe kämen zusammen durch kleine Spenden von zehn, 20 oder 50 Euro. >, betont Breher. Und dazu kommen noch die vielen Initiativen von Vereinen, Firmen oder Schulklassen. Hier komme es auf die Kontaktpflege an. Bei Aufführungen, Tombolas, Benefizkonzerten, Festen, Jubiläen - überall ist das Team präsent.
>, sagt Pschorn. Und sie betont: >