Es gibt Begegnungen im Leben, die bleiben eine Ewigkeit. Bei Peter Förg fand sie 1989 in Uganda statt. Es war seine erste Reise nach Afrika, und dieser Kontinent hielt für den Buxheimer Überraschungen bereit. An jenem Tag hatte er eine Einladung zum Abendessen bekommen. Danach musste er zu Fuß zurück zu seinem Quartier. Während er unterwegs war, begann es zu regnen. "Nein", erinnert sich Förg, "regnen konnte man das nicht mehr nennen. Es schüttete wie aus Kübeln." In Sekundenschnelle bildeten sich Bächlein auf dem erdigen Boden, als plötzlich ein Mädchen um die 18 Jahre vor ihm auftauchte. Als sie den Unterallgäuer sah, warf sie sich mitten in den Morast.
Peter Förg schüttelt heute noch ungläubig den Kopf, wenn er diese Geschichte erzählt. Er wusste damals nicht, was los war. Weshalb das Mädchen im prasselnden Regen vor ihm auf die Knie ging. Eine unglaubliche Szene für ihn.
Später, als er wieder sein Quartier erreicht hatte und einer afrikanische Ordensschwester von dieser Begegnung erzählte, nickte die wenig überrascht und erklärte: >
Peter Förg: > Für ihn war fortan klar, dass er Klischees aufweichen wollte. Dass er etwas auf die Beine stellen wollte, um Annäherung dieser für ihn offensichtlich unterschiedlichen Denkweisen und Kulturen zu schaffen.
Die Geburtsstunde eines Afrika-Festivals, das letztes Jahr eine viel beachtete Premiere feierte auf dem Gelände der Dampfsäg im Unterallgäuer Sontheim - und dieses Jahr eine Neuauflage erfährt. Vom 8. bis 10. Juli gehts dort rund: mit afrikanischem Markt, mit kulinarischen Genüssen aus Afrika, mit Trommelworkshops, Tanzeinlagen, mit Fachvorträgen, Konzerten oder einem umfangreichen Kinderprogramm. Drahtzieher sind die Dampfsäg und Peter Förg, ein leitender Mitarbeiter des Kindermissionswerks >, das es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, auf anderen Erdteilen bedürftigen Kindern zu helfen.
Gegenseitige Anerkennung
Der Erlös des Festivals fließt direkt nach Uganda. Förgs Ziel: > Afrika zum Anfassen: Das ist das Motto, und wenn man einen Akteur stellvertretend für zahlreiche afrikanische Künstler, die am Wochenende in Sontheim sein werden, herausgreifen soll, dann bietet sich Max Bousso an. Ein uriger Typ, der (fast) immer gut gelaunt ist. Versichert zumindest Peter Förg, der ihn schon eine Weile kennt.
Max Bousso wird wie immer die Djembe schultern, wenn er ins Allgäu kommt. Ein Instrument mit langer Tradition, beheimatet in Westafrika und verwurzelt in Ländern wie Guinea, Mali, Burkina Faso, Elfenbeinküste und Senegambia.
Es gibt sechs Grundtöne auf diesem Instrument zu erlernen - Bousso und Kollege Thoma Sow, ein Musiklehrer aus dem Senegal, werden Anfängern und Fortgeschrittenen den richtigen Schlag zeigen sowie Rhythmen aus Westafrika.
Ein Leben ohne Musik? Ohne Rhythmen und den Klang einer Djembe? Max Bousso stellt sich solche Fragen nicht. Er ist mit afrikanischer Musik verwurzelt. Seit 16 Jahren lebt er in Deutschland, im Saarland. Ebenso lange versucht er, seine Kultur europäischen Menschen näher zu bringen. Und zu helfen. Denn oft trommelt Bousso für einen guten Zweck. So wie in Sontheim, wo er in einem Konzert mit der Gruppe > zu hören ist.