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Feldweg in Wiedergeltingen soll für Lastwagen ausgebaut werden

Kienle Mühle

Feldweg in Wiedergeltingen soll für Lastwagen ausgebaut werden

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    Feldweg in Wiedergeltingen soll für Lastwagen ausgebaut werden
    Feldweg in Wiedergeltingen soll für Lastwagen ausgebaut werden Foto: Eisele

    Wer den Feldweg, der zum Gelände der Wiedergeltinger Kienle Mühle führt, entlang geht, ahnt kaum, welche Vergangenheit diese Straße hat. Der Kiespfad, der durch die Bäume am Wegesrand zu einer Allee wird, war vor einigen Jahrhunderten Teil der Reichsstraße, die Mindelheim und Memmingen miteinander verbunden hat. Aus dieser Zeit ist nur wenig geblieben, heute führt die ehemalige Prachtstraße ein eher bescheidendes Dasein am Rande der Staatsstraße zwischen Türkheim und Wiedergeltingen. Zumindest der Aspekt der geringen Beachtung könnte sich bald ändern.

    Es ist geplant, den Feldweg für Lastwagen entsprechend ausbauen zu lassen. Der Grund dafür sind die Expansionspläne der Recyclingfirma Alba R-plus, die sich seit einigen Jahren auf dem Gelände der Kienle Mühle angesiedelt hat. Dass der Weg bald wieder mehr Aufmerksamkeit erfährt - darauf könnte mancher jedoch gerne verzichten.

    Zum einen ist das der Türkheimer Gemeinderat. Im Zuge der geplanten Betriebserweiterung, zu der der Wiedergeltinger Gemeinderat bereits im Februar seine Zustimmung erteilt hatte, kam auch die Frage nach der Zufahrt auf. Der Vorschlag, der gerade geprüft wird, lautet, die alte Reichsstraße auszubauen, um sie für Lastwagen befahrbar zu machen. Pikant daran ist, dass die Straße als Gemeindeverbindungsstraße in die Zuständigkeit der Gemeinde Türkheim fällt.

    Im Türkheimer Rathaus ist man von der Idee, die Zufahrt über den Feldweg zu regeln, nicht begeistert, wie Bürgermeister Sebastian Seemüller (CSU) unumwunden zugibt: > Dennoch prüft das Türkheimer Bauamt gerade, inwiefern ein Ausbau des Weges auf eine insgesamt vier Meter breite Teerstraße überhaupt möglich ist - auch hinsichtlich der historischen Überreste, die von der alten Reichsstraße übrig sind. Lieber sähe es Türkheim indes, wenn die Zufahrt komplett über Wiedergeltinger Flur erfolgen könnte.

    Dass Türkheim für die Erschließung des Weges zahlen muss, der seinen Ursprung in einem Beschluss des Wiedergeltinger Gemeinderates hat, ist jedoch nicht der einzige Reizpunkt. Dass die Recyclingfirma inmitten eines Landschaftsschutzgebietes angesiedelt ist, wird hinter vorgehaltener Hand als Fehlplanung bezeichnet. Dass nun geprüft wird, auch die Baumallee zu asphaltieren, ruft vermehrt Kritiker auf.

    Kritiker fühlen sich von Gemeinde ignoriert

    Dazu gehört auch das Geschwisterpaar Wolf Günther Hebeler und Ulrike Schötz, denen das Gut Zollhaus gehört, das an das Landschaftsschutzgebiet anschließt. Sie beschweren sich über die Pläne von Alba R-plus und gegen die >, die zu einer > führen werde. Zudem würde ein Ausbau der Straße die Gefahrenquelle auf der Straße erhöhen.

    Dass es eine Beschränkung des Schwerlastverkehrs auf zwei bis drei Fahrzeuge geben soll, können die Geschwister nicht glauben. Ebenso wenig, wie ihnen das Verständnis dafür fehlt, dass die Firma überhaupt die Zustimmung der Gemeinde für ihren Ausbau erhalten hat. >, sagt Hebeler. Mit ihrem Einwand fühlen sie sich von der Gemeinde Wiedergeltingen ignoriert.

    Wiedergeltingen selbst verweist hingegen auf die Rechtmäßigkeit des Verfahrens. Martin Eberle vom Planungsbüro Daurer in Wiedergeltingen betreut das Projekt und die Einwände im Auftrag der Gemeinde. Er betont, dass die Parteien, die Eingaben gemacht haben, von den Ergebnissen der Abwägung informiert und um weitere Eingaben gebeten wurden.

    >, sagt Eberle. So oder so - die neue Prominenz der alten Reichsstraße dürfte noch ein wenig anhalten. In den kommenden Wochen steht der Punkt auf der Tagesordnung der Gemeinden in Türkheim und Wiedergeltingen.

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