Über zwei Jahrzehnte lang haben sich die Bürger Untergermaringens für die Erweiterung ihres Friedhofs auf dem Georgiberg eingesetzt. Zahlreiche Hürden mussten dabei überwunden werden, jetzt wurde ein würdiger Abschluss der Arbeiten gefeiert. Pfarrer Dr. Joachim Gaida segnete gemeinsam mit Diakon Gerhard Entrup das neue Gelände, das nördlich an den alten Friedhof anschließt. Der Musikverein Germaringen sorgte für den musikalischen Rahmen des Feldgottesdienstes.
Wie ein roter Faden zog sich die Zufriedenheit über den großen Erfolg jahrzehntelangen bürgerschaftlichen Engagements durch das Programm. Viele Jahre schien es, als würde es mit der dringend erforderlichen Erweiterung des alten Friedhofs nördlich der Kirche St. Georg nichts werden. Ein Burgstall wurde dort vermutet, die geplante neue Nutzung schien damit hinfällig. Bis in das Jahr 1989, so Bürgermeister Kaspar Rager, gehen die ersten Planungen für den neuen Friedhofsteil zurück. Richtig konkret seien die Pläne ab 2000 geworden, als der erste offizielle Antrag der Kirchenverwaltung auf Erweiterung an die Gemeinde ging. Der Gang durch die Institutionen - das Landratsamt und das Landesamt für Denkmalpflege - dauerte lange. Man habe, so der Bürgermeister weiter, die Erweiterung des Friedhofs an der gewünschten Stelle mit allen Mitteln verhindern wollen.
Mehrere Schürfungen und Grabungen auf und neben dem gewünschten Gelände förderten keine eindeutigen Beweise für die Existenz eines Burgstalls zutage. >, so Rager weiter. Außerdem hätte man bereits vor Jahren beim Errichten eines Vermessungsturms an gleicher Stelle keinerlei Hinweise auf die Existenz eines Burgstalls bekommen. Damals sei der Boden bis zu einer Tiefe von zwei Metern durchpflügt worden.
Der 20. November 2007 markierte ein wichtiges Datum in der Geschichte des Projekts: An diesem Tag standen die Untergermaringer bei einer Bürgerversammlung fest zusammen und demonstrierten ihre Entschlossenheit, die geplante Friedhofserweiterung in ihrem Sinne durchzusetzen. Im Oktober 2010 wurde der Bauantrag schließlich genehmigt, und im selben Monat begannen die Arbeiten.
Wenn man nun über eine kleine Brücke, die den möglichen Burggraben überspannt, vom alten zum neuen Friedhofsteil schreitet, fällt der Blick auf das schön gestaltete Gelände für rund 60 Gräber und das unter alten Bäumen aufgestellte schlichte Holzkreuz. Das Kreuz wurde vom Gartenbauverein gespendet, der wuchtige Tuffsteinsockel von Hermann Gröber. Etwa 80000 Euro haben Planung, Vorbereitung und Bau der Friedhofserweiterung gekostet.