"Umso älter sie sind, desto würziger - wie im richtigen Leben", scherzt Georg Gründl und hievt einen 30 Kilo schweren Laib Käse auf das Holzbrett. Im Hintergrund Böllerschüsse - das diesjährige Käse- und Gourmetfest in Lindenberg (Westallgäu) ist eröffnet. Pünktlich zum Start schneidet Gründl seinen ersten Kunden ein großes Stück von dem zweieinhalb Jahre alten Bergkäse ab. Gestern und heute verkauft er Käse, in Thalkirchdorf (Oberallgäu) zeigt er Laien wie man ihn herstellt - von der Milch bis zum fertigen Produkt: Gründl ist Inhaber der Allgäuer Käseschule. Sie war die erste derartige pivate Einrichtung in Deutschland und ist noch heute die einzige in Bayern.
>, sagt Gründl. > Auf die Teilnehmer seiner Kurse warten im Thalkirchdorfer Dorfhaus Kupferkessel, Thermometer und Kelle. Haarnetz auf und los geht es: Jeder macht seinen eigenen Käse. Wie das geht, erklärt der 46-Jährige Interessierten auch auf dem Käsefest. Erst einmal die Rohmilch vom Bergbauern behutsam erwärmen, dann zügig mit Wasser vermischtes Lab in die Milch schütten. >, lacht der Staatlich geprüfte Techniker für Milchwirtschaft und Molkereiwesen. Oder >, wie er sich der Einfachheit halber nennt.
Gründl hat die Käseschule vor sechs Jahren übernommen. Gegründet wurde sie bereits vor zwölf Jahren. >, erzählt er. >
Wenn die Milch dick geworden ist, kommt die Käse-Machete zum Einsatz: Mit dem großen Messer schneiden die Käselehrlinge die gestockte Milch klein. Dabei entsteht der sogenannte Käsebruch, den die Teilnehmer in Formen füllen.
Wie entstehen nun aber die Löcher im Käse? >, sagt der Käselehrer. > Er grinst. >
Die Nachwuchskäser brauchen Geduld. Eineinhalb Stunden müssen sie warten, bis sie ihren Käse mitnehmen können. Und das Rezept für den eigenen Käse gibt es gleich dazu. > erzählt Gründl und greift zum Messer. Der Bergkäse, >, geht heute besonders gut. Der ist auch Gründls Liebling.