Ob die Bürger ihrem Wunsch nach einer Lärmschutzwand entlang der Autobahn A 96 im Gemeindebereich Erkheim einen Schritt näher gekommen sind, wird sich erst in einigen Wochen oder Monaten zeigen. Dann nämlich sollen die bautechnischen Daten und eine damit verbundene Kostenrechnung vorliegen.
Das war die Quintessenz eines Treffens vor Ort am Montag, zu dem der CSU-Landtagsabgeordnete Josef Miller eingeladen hatte. Wie auch in Amendingen würden die Klagen der Bürger über die Lärmbelästigung durch die A 96 immer lauter, so Erkheims Bürgermeister Dr. Peter Wassermann. Allerdings sehe die Autobahndirektion Südbayern keinen Handlungsbedarf. Zum einen sei das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen, zum anderen würden die erforderlichen Grenzwerte nicht erreicht. Fest stehe aber auch, dass der Bau einer solchen Wand, verbunden mit einer Photovoltaikanlage, relativ leicht machbar sei.
Im Besitz des Bundes
Dem stimmte Miller zu. Er verdeutlichte, dass so gut wie keine landwirtschaftlichen Nutzflächen tangiert würden, zumal sich nahezu alle benötigten Grundstücke im Besitz des Bundes befänden. Wichtig sei es jetzt, die technische Machbarkeit, die Finanzierung und die Wirtschaftlichkeit abzuklären.
'Wenn die technischen Voraussetzungen stimmen und die finanzielle Seite abgeklärt ist, können wir relativ schnell reagieren', so Erwin Königsberger von der Kaufbeurer Firma Rau, die sich auf den Bau von Lärmschutzwänden mit Photovoltaikanlagen spezialisiert hat. Dann könne man auch sagen, wie die Bürger beziehungsweise die Kommune beteiligt werden können.
Günter Lilla, Sprecher einer noch zu gründenden Bürgergenossenschaft Schlegelsberg, machte deutlich, dass man nach Alternativen gesucht habe, um einen besseren Lärmschutz zu erreichen – zumal die Autobahndirektion nicht aktiv werde. Jetzt sei abzuklären, inwieweit die Bevölkerung in die Finanzierung einbezogen werden kann.
Jedenfalls müsse auf dem etwa 2,5 Kilometer langen Teilstück zwischen der Autobahnabfahrt Erkheim und dem Beginn der Bepflanzung zum Kohlbergtunnel etwas geschehen.
Die Autobahndirektion Südbayern stehe dem Schlegelsberger Ansinnen positiv gegenüber, verdeutlichte deren Sachbearbeiter Ralf Eisele. 'Allerdings darf es den Straßenbaulastträger nichts kosten.'