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Emmentalerwerk buttert kräftig in den Standort rein

Kimratshofen

Emmentalerwerk buttert kräftig in den Standort rein

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    Das Ziel ist ehrgeizig: "Wir wollen die Genossenschaft im Allgäu für die Milchbauern sein und größer als die anderen Molkereien in der Region werden", sagt Hubert Dennenmoser, Geschäftsführer der neuen "Allgäu Milch Käse eG" (früher Emmentalerwerk Kimratshofen). Im Moment ist das Oberallgäuer Werk, das in Hawangen (Unterallgäu) einen zweiten Produktionsstandort betreibt, hinter "Allgäuland" (Wangen) die Nummer 2 in der Region.

    Um diesen Plan umzusetzen, buttert das Unternehmen kräftig in seinen Hauptsitz rein: innerhalb von vier Jahren rund zwölf Millionen Euro. Wobei "reinbuttern" fast schon wörtlich zu verstehen ist. In Kimratshofen entsteht derzeit eine komplett neue Butterei, in der später überwiegend Biobutter abgepackt werden soll. "Bio wächst zwar nicht mehr so wie früher, ist aber ein sicheres Standbein", erklärt der Geschäftsführer.

    Erkheim inzwischen geschlossen

    Die "Allgäu Milch Käse eG" gibt es erst seit dem 1. Januar 2010. Zuvor war die Fusion mit dem Milchwerk Hawangen und der Molkereigenossenschaft Erkheim (Unterallgäu) vollzogen worden.

    Erkheim ist inzwischen geschlossen, Hawangen soll für die Produktion in Richtung Kräuterkäse oder Pasta filata (filetierter Käse wie Mozzarella) umgestellt werden. Die Entscheidung darüber fällt in den nächsten Tagen. Auch, ob in Hawangen ein Blockheizkraftwerk auf Biogas-Basis installiert wird.

    Für Kimratshofen ist bereits ein Blockheizkraftwerk bestellt, das ab Mitte des Jahres mit Erdgas betrieben wird. Ein weiteres Vorhaben ist die Einführung eines neuen Käseprodukts mit der Markteinführung im Juni. "Die Details sind aber noch geheim", macht Dennenmoser die Sache spannend.

    Ein weiteres Projekt ist der Bau einer gemeinsamen Abpackung in Kimratshofen, zusammen mit dem Kooperationspartner Albert Herz GmbH. Damit soll die Kapazität von bisher 7500 Tonnen auf 14000 Tonnen fast verdoppelt werden.

    Zwölf Millionen Euro an Investitionen im Zeitraum zwischen 2008 und 2011 sowie die Eingliederung zweier Molkereien: Gilt auch in der Milchverarbeitungsbranche das Motto "wachse oder weiche"? Es sieht so aus. "Mit der Fusion sind wir eine größere Einheit und können langfristig wirtschaftlicher arbeiten als kleinere Werke und schneller auf die Veränderungen im Markt reagieren", erläutert Dennenmoser. Und er schließt auch weitere Zusammenschlüsse in der Zukunft nicht aus. Schließlich könnten größere Unternehmens-Einheiten auch einen Mehrwert für die Bauern erwirtschaften.

    Die Bauernproteste der vergangenen zwei Jahre wegen des niedrigen Milchgeldes hätten laut Hermann Breher, Vorstandsvorsitzender der "Allgäu Milch Käse eG", keinen Einfluss auf die Expansionspläne in Kimratshofen gehabt. "Wir unterliegen dem Markt und mischen uns nicht in die Politik ein. Das ist Bauernsache", stellt Dennenmoser fest. Momentan zahlt die neue Genossenschaft ihren 1400 Lieferanten 28 Cent für das Kilo, einschließlich der S-Klasse für besondere Güte.

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