Mit Freunden ist er kürzlich mit dem Zug zur Halfpipe nach Nesselwang gefahren, der zwölfjährige Philipp Zweng aus Oy-Mittelberg. "Wenn hier am Sportplatz eine Skateranlage entstehen würde, dann wäre das super," sagt der Schüler, der an diesem sonnigen Nachmittag mit dem Fahrrad unterwegs ist, aber sich auch öfter mal auf seinem Waveboard zeigt. Philipps Wunsch könnte Wirklichkeit werden: Jugendliche und Erwachsene in Oy machen sich seit Monaten für solch einen Platz stark. Bürgermeister Theo Haslach: "Das Engagement ist natürlich toll und auch wesentliches Fundament dafür, dass der Gemeinderat in dieses Projekt investiert." 40 000 Euro sind dafür im Haushalt bereitgestellt.
Ein Skaterplatz in Oy. Diese Idee ist nicht neu. "Das Projekt ist vor einigen Jahren von KID angedacht, dann aber wieder verworfen worden," sagt Janni Lederle, Vorsitzende des Vereins KID (Kinder im Dorf), der seit 2008 einmal im Jahr den "Roll in Oy" organisiert: Straßen werden dann gesperrt, um Kindern und Jugendliche freie Fahrt durchs Dorf zu gewähren mit Roller, Fahrrad oder Skateboard.
200 Unterschriften
Ein Skaterplatz in Oy. Das wünschten sich vor einigen Jahren auch Jugendliche um Niklas Allgayer. Mit gut 200 Unterschriften wurden sie beim Gemeindeoberhaupt vorstellig. "Doch damals war wohl kein Geld zur Verfügung," so Lederle.
Nach dem Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein" haben sich vor einigen Monaten nochmals Eltern zusammengetan, um mitzuhelfen, dass der Skaterplatz doch bald Wirklichkeit werden kann: Beim Maibaumaufstellen sind T-Shirts mit einem Skaterplatz-Logo verkauft worden, Jugendliche baten mit Sammelbüchsen um Spenden.
"Groß und Klein helfen für einen Skaterplatz zusammen," sagt Norbert Trunzer, zweifacher Vater und Gemeinderat. Bei einer Firma in der Region sind bereits Angebote für eine Platzgestaltung eingeholt worden und Eltern hätten zudem signalisiert, sich konkret, beispielsweise mit Baggerarbeiten, einzubringen. "Da geht was voran", freuen sich auch Britta Burghoff und Doris Walk von einer Elterninitiative für den Skaterplatz.
5000 Euro, so war der Wunsch des Gemeinderats, sollten die Bürger selbst für den Skaterplatz einbringen. "Ein großer Teil des Gelds ist schon zusammengekommen," sagt Janni Lederle. Und auch der nächste Kuchenverkauf beim Flohmarkt des Vereins KID soll diesem Zweck zufließen. Die engagierten Eltern können also erneut viel bewegen. 1991 hat der damalige Kindergarten-Förderverein den Bau der Kindertagesstätte Vogelnest "beflügelt", als Verein KID (2007 umbenannt) könnte er jetzt die Anlage eines Skaterplatzes maßgeblich mit ins Rollen bringen.
Eltern und Kinder bringen sich ein, um Geld für den Skaterplatz in Oy zusammenzubekommen. Von links sind zu sehen: Karin und Norbert Trunzer, Janni Lederle, Britta Burghoff, Quinten (9) und Leo (9) Burghoff, Elias (8) und Marina (11) Trunzer sowie Linda (10) Lederle. Foto: Laurin Schmid