'Ich bin schon stolz, was ich jetzt alles kann', sagt Pal Breckwoldt und schaut etwas schüchtern zur Seite. Das kann er auch sein, hat er doch gerade aus dem Stand beim Regionalwettbewerb 'Jugend musiziert' mit dem Horn einen ersten Preis erhalten.
Das war so nicht vorauszusehen, gab es doch seit dem Beginn des Unterrichts vor fast vier Jahren, durchaus die eine oder andere größere Durststrecke, in der er sein Instrument am liebsten in die Ecke geschmettert hätte. Pal Breckwoldts Lehrer Ulrich Köbl hatte vor dem Wettbewerb den Druck rausgenommen: Es sei kein Weltuntergang, wenn er den dritten Preis bekommen würde, hatte Köbl seinem Schützling gesagt. Nun ist es der erste Preis geworden. Die Jury beim Regionalwettbewerb in Kempten hatte sich überrascht gezeigt, dass er so gelassen wirke. 'Aber das stimmt nicht. Innerlich hat mein Herz gerast', erinnert sich der Elfjährige. Deshalb habe ihm vor lauter Aufregung ein bisschen die Luft gefehlt. 'Ich war froh, als der Tag vorbei war', gibt der Schüler des Carl-von-Linde-Gymnasiums unumwunden zu.
Ein Vierteljahr lang immer dasselbe, also immer die 'Kleine Suite' von Endre Szervánszky und die 'Suite de danses' von Melchior Franck spielen, das war für ihn schon etwas nervig. Außerdem bedeutet, sich auf 'Jugend musiziert' vorzubereiten, dass wöchentlich zwei zusätzliche Probentermine anstehen.
Das schlaucht sowohl einen Fünftklässler, der sich an den neuen Takt des Gymnasiums gewöhnen muss, wie auch die Mutter, die mit drei Kindern in dieser Zeit oft fünfmal in der Woche die Musikschule angefahren hat.
Außerdem darf ja auch der Sport nicht zu kurz kommen. Mit der Handball D-Jugend beim TV Kempten muss Pal nicht nur wöchentlich trainieren, sondern gibt auch fast jedes Wochenende auf einem Turnier sein Bestes.

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Den Landeswettbewerb, zu dem er weitergeleitet worden wäre, lässt er jetzt erst mal aus und überlegt im nächsten Jahr im Duo mit Klavier anzutreten. Lieber spielt er die nächste Zeit nur zum Spaß im Jugendblasorchester von Thomas Frasch mit. Da ist er der einzige Hornist und zudem einer der Jüngsten. Dort steht im Moment Filmmusik auf dem Programm. Das macht Spaß. Und es ist schon cool, wenn man beim ersten Konzert, das man mit dem Orchester gibt, gleich als Vorband der Stadtkapelle auftreten darf.