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Drückerkolonne spricht Passanten an - Ziel ist, langfristige Abos zu verkaufen

Innenstadt

Drückerkolonne spricht Passanten an - Ziel ist, langfristige Abos zu verkaufen

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    Drückerkolonne spricht Passanten an - Ziel ist, langfristige Abos zu verkaufen
    Drückerkolonne spricht Passanten an - Ziel ist, langfristige Abos zu verkaufen Foto: Alexander Kaya

    Auf Mitleid wird gesetzt. Aus armen Verhältnissen stamme der junge Mann, versichert er. Jetzt arbeite er für eine Einrichtung, die ihm den Weg ins Berufsleben erleichtern soll. Eine Unterschrift wolle er nur dafür, dass er sich als zuverlässiger Bote gezeigt habe. Da sollten die Bürger lieber die Finger weglassen, warnt die Polizei. Es handele sich um so genannte Drücker, die Zeitschriften-Abonnements verkaufen wollen.

    Mitten in der Fußgängerzone wurde eine Frau diese Tage angesprochen. "Angeblich war der junge Mann im Auftrag eines Schülerbotendienstes unterwegs", berichtet sie. "Es handelt sich dabei aber nicht um ein soziales Projekt, auch wenn dies noch so glaubhaft versichert wird." Die Abonnenten-Verkäufer wirkten extrem souverän.

    Das bestätigt Polizeisprecher Alexander Resch: "Die Mitglieder der Kolonnen sind geschult darauf, auf jeglichen Einwand eine passende Antwort parat zu haben." Oft gelinge es ihnen, ihre Kunden unter Druck zu setzen. "Viele unterschreiben schon allein, um den Werber wieder loszuwerden", weiß Resch. Das Kleingedruckte werde dann natürlich nicht gelesen. Wer sich so überrumpeln lässt, könne aber in jedem Fall innerhalb von 14 Tagen vom Vertrag zurücktreten.

    Nicht nur Zeitungen im Angebot

    Drückerkolonnen gehören quasi zu den Dauerbrennern im Geschäft der Ordnungshüter. Ordnungswidrigkeiten wie fehlende Reisegewerbekarten seien häufig bei den Werbern. In Ausnahmefällen komme es zu Nötigungen und Betrügereien. Oft gingen die Kolonnen gezielt von Haus zu Haus und sprächen ältere, unbedarfte Menschen an.

    Nicht selten machten die Verkäufer komplett falsche Angaben zu ihren jeweiligen Produkten. Ihre Palette reicht von Zeitschriften-Abos über Telefon- und Stromverträge bis zur Mitgliedschaft in Vereinen oder Hilfsorganisationen. Weil meist langfristige Laufzeiten vereinbart werden, kommen schnell einige hundert Euro Schaden zusammen.

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