Ausgetretenes Ammoniak, etliche Verletzte, ein Atemschutzgeräteträger, der am Einsatzort einen Herzinfarkt erleidet – am Montagabend Szenario für eine Großübung der Feuerwehren Weiler, Simmerberg und Ellhofen. 90 Helfer waren im Einsatz, darunter auch 20 Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes. Ziel der Übung: 'Die Zusammenarbeit der Feuerwehren untereinander und mit dem BRK trainieren', erklärt der stellvertretende Kommandant der Weilerer Feuerwehr, Armin Rochelt.
Angenommen hatte die Feuerwehr einen Unfall mit Ammoniak in der Postbrauerei in Weiler. Das Unternehmen verwendet das Gas in seinem Kühlkreislauf. Ammoniak ist zwar nicht leicht entflammbar, dafür aber stark ätzend. Mit Sprühnebel schlugen die Wehrler das ausgetretene Gas nieder.
Der Umgang mit Gefahrgut war freilich nur ein Thema, das die Weilerer Feuerwehr aufgriff. Simuliert wurde auch ein Herzinfarkt eines Atemschutzgeräteträgers, eine lebensbedrohliche Situation. 'Die Notfallkette muss im Ernstfall lückenlos funktionieren', sagt Armin Rochelt. Denn es gelte den Feuerwehrler so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone zu bringen und falls nötig zu reanimieren. 'Eine Wiederbelebung mit Atemschutzgeräten ist nicht möglich', beschreibt Rochelt die Herausforderung.
Rettung und Wiederbelebung – trainiert an einer Puppe – haben bei der Übung 'reibungslos funktioniert' (Rochelt). An fünf Abenden hatten die Feuerwehrler zuvor eine Spezialausbildung für Atemschutzunfälle durchlaufen. Für die Weilerer Wehr besonders wichtig, weil sie mit 40 Mann eine vergleichsweise große Zahl an Atemschutzgeräteträgern hat. Angeschafft hat die Wehr auch einen Spezialkoffer, dessen Ausstattung eine Sauerstoffversorgung verunglückter Atemschutzgeräteträger ermöglicht.
Die weitere Versorgung des Herinfarktpatienten lag ebenso in den Händen der BRK-Einsatzkräfte wie die Versorgung der Ammoniak-Opfer. Freiwillige waren entsprechend geschminkt worden.