Angeln: Die Stadtfischer Sonthofen zählen zu den kleinsten Vereinen in der Region

22. Juli 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Ulrich Weigel

Klar halten sie ihre Rute ins Wasser und hoffen, dass einer anbeißt. Ebenso wissen die Mitglieder der "Stadtfischer Sonthofen 1963" ihre Freizeit auch einfach bei einem Ratsch an ihrer Hütte zu genießen. Oder sie machen sich für den Umweltschutz nützlich wie beispielsweise unlängst bei einer Seesäuberung zusammen mit dem Tauchclub Sonthofen. Eine Besonderheit der Stadtfischer: Mit zehn Mitgliedern zählen sie zu den richtig kleinen Vereinen im Oberallgäu.

Doch mehr sollen es eigentlich auch gar nicht sein. Denn das gepachtete Revier, der Sonthofer See, gebe ja auch nur begrenzt Platz für Angler her, sagt Vorsitzender Christian Lipp. Und so beschränken sich die Stadtfischer darauf, zusätzlich bis zu zehn Jahreskarten mit Angelerlaubnis zu vergeben. Den Weg gehen auch neue Interessenten an einer Mitgliedschaft. Denn so könne man die Leute erst mal besser kennenlernen. Grundvoraussetzung ist der Hauptwohnsitz in Sonthofen.

Herrliche Ruhe

Auch wenn die Ruhe zu den schönsten Seiten des Angelns zähle, so Vorstandsmitglied Peter Waibel, wissen die Vereinsangehörigen ebenso die Kameradschaft untereinander zu schätzen. Man verbringt Freizeit mit Gleichgesinnten, trifft sich nach Feierabend auch mal nur zum Reden am Wasser.

Wichtiger Baustein dafür ist die in Eigenleistung erstellte Hütte als Aufenthalts- und Geräteraum. Und so treffen sich die Mitglieder auch zu Arbeitseinsätzen - zwei im Jahr sind fix. Weitere kommen bei Bedarf dazu, so wie jüngst zur Seereinigung.

Kein Problem mit Badegästen

Obwohl ja beispielsweise laut planschende Kinder nicht gerade als des Anglers liebste Nachbarn gelten, haben Sonthofens Stadtfischer mit Badegästen kein Problem: Zum einen seien die Badenden eh großteils vernünftig und korrekt, sagt Lipp. Zum anderen wolle man sich mit den anderen Seenutzern ja arrangieren, sei um ein gutes Miteinander bemüht.

Zurückhaltendes, unauffälliges Verhalten laute die Devise der Stadtfischer. Und in der Hauptbadezeit ziehe man sich eher zurück. Lipp: > Wobei er mit dem Wetter das für die Badenden meint. Denn für einen echten Angler gebe es kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung.