Konzert: Die Band Netto serviert im Klecks eine bunte musikalische Palette, kann aber nicht immer überzeugen

8. Oktober 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
andreas ellinger

Vor allem wenn sie sich an klaren Rhythmus- und Melodiestrukturen orientierten, überzeugten die sieben Musiker von Netto. Dann rissen sie das Publikum im Wirtshaus 'Klecks' in Kempten schnell mit. Bei eingängigen Liedern wie 'To much is not enough' oder dem 'Altmänner-Ska' mit seinem witzig-ironischen Text wippten nicht nur bei den eingefleischten Fans die Füße im Takt mit.

Dass für jeden etwas dabei ist, dafür sorgte auch das breite Spektrum der Band. In rund 30 Jahren des gemeinsamen Spielens haben sich die Musiker eine große Bandbreite an Stücken in zahlreichen Sprachen erarbeitet.

Nach dem türkisch beeinflussten Beginn ging’s bunt gemischt auf italienisch, spanisch, deutsch und englisch weiter, so als wollten die Musiker auf jeden Fall vermeiden, in eine Schublade gesteckt zu werden.

Credo lautet Vielseitigkeit

Vielseitigkeit lautete unüberhörbar das Credo der Band. Und gute Laune. Selten sieht man eine Combo, der das gemeinsame Spiel so offensichtlich Spaß macht. Allerdings hinterließ Netto während des Konzertes zwischenzeitlich den Eindruck, als steckte sich die Band ihre musikalischen Ziele ein wenig zu hoch.

7/8- oder 15/4-Takte können ebenso ihre Tücken haben und so Schwächen überdeutlich machen wie allzu freie Improvisationen.

Das ist allerdings schade, denn mit etwas weniger Mut beim Arrangement und der Auswahl der Stücke könnte sicher deutlich mehr Begeisterung beim Publikum ausgelöst werden.