Mit dem Leibchen hört der Spaß auf: Wenn Dietmar Notz seinem Hund Dino das weiße Stück Stoff mit dem roten Kreuz um den Körper bindet, weiß der Australian Shepherd, dass es ernst wird. "Wenn das Ding draufkommt, muss er arbeiten. Geblödelt wird danach wieder", sagt Dietmar Notz.
Nervös tänzelt der sechseinhalbjährige Dino auf der Stelle, wartet, dass es endlich losgeht. Er kennt das Prozedere, schließlich übt ein richtiger Rettungshund wie er mindestens zweimal in der Woche. Immer dienstags und samstags sind Dino, sein Herrchen und die anderen Unterallgäuer Rettungshundeteams unterwegs. Trainiert wird im ganzen Landkreis. Denn die Hunde lernen schnell. Sobald sie einmal in einem Gebiet unterwegs waren und dort nach vermeintlichen > gesucht haben, kennen sie sich aus.
Ihre Einsätze finden in ganz Schwaben statt. Sogar in Baden-Württemberg waren die Suchhunde schon im Einsatz. Als die Bankiersfrau Maria Bögerl vermisst wurde, wurden Rettungshunde aus ganz Bayern angefordert - auch aus dem Unterallgäu.
An diesem Tag wird auf einem Feldweg in der Nähe von Mindelheim geprobt. Ingrid, die Frau von Dietmar Notz, hat sich inzwischen ein ganzes Stück weiter auf eine Matte auf den Boden gelegt. >, sagt sie und lacht.
Klick! Dietmar Notz macht die Leine los. Ein kurzes Kommando, und Dino > los. Für den Beobachter ist nicht erkennbar, dass er nach einer Person sucht, doch seine feine Nase verrät ihm genau, wohin er laufen muss.

Nach wochenlanger Suche
Leiche von vermisster Frau (86) aus Günzburger Seniorenheim in der Donau gefunden
Überhaupt: >, erklärt Herrchen Dietmar Notz, der gleichzeitig Leiter der ehrenamtlichen BRK-Rettungshundestaffel im Unterallgäu ist. >
Dino sucht nicht nach einer bestimmten Person. Er ist als sogenannter Flächensuchhund darauf trainiert, immer anzuschlagen, sobald er in dem durchsuchten Gebiet auf einen Menschen trifft (siehe auch Infokasten).
Ein Dutzend Mal im Einsatz
Rund ein Dutzend Mal waren Notz und seine Kollegen aus dem Unterallgäu dieses Jahr schon im Einsatz, meistens nachts. Im vergangenen Jahr kamen sie auf 30 Einsätze. Bei etwa 80 Prozent der Menschen, die vermisst werden, so schätzt Notz, besteht Selbstmordgefahr. >
Dino ist nun erfolgreich: Er hat Ingrid Notz gefunden, setzt sich neben sie und bellt so lange, bis Dietmar Notz bei ihm ist. Er gibt dem Hund ein Leckerli, viel Lob und Streicheleinheiten. Als er ihm das Leibchen abnimmt, hüpft Dino aufgedreht um sein Herrchen herum. Jetzt ist Spielen angesagt.