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Das Ende harter Arbeit: Viehscheid in Schwangau

Viehscheid I

Das Ende harter Arbeit: Viehscheid in Schwangau

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    Das Ende harter Arbeit: Viehscheid in Schwangau
    Das Ende harter Arbeit: Viehscheid in Schwangau Foto: anne-sophie weisenbach

    Das Vieh ist heil im Tal angekommen, Treiber und Hirten sind zufrieden. Doch während der Viehscheid für Zuschauer und Besucher ein Spektakel von kurzer Dauer ist, bedeutet er für alle Beteiligten ein hartes Stück Arbeit. Schon in der Früh um halb sechs klingelte am Samstag der Wecker, erzählt Florian Keck, Hirte der Schwangauer Jägerhütte.

    Aber das ist für einen Hirten nichts Neues. "Das muss man eh - ob nun Abtrieb ist oder nicht." Auch der weitere Ablauf ist Routine: Feuer machen und herausfinden, ob das Vieh vollzählig ist. Dann aber geht es los: "Um kurz nach neun sind die Treiber da und sammeln die Tiere an der Hütte", erklärt der Schwangauer. Nachdem sich der Hirte die Kranzrinder ausgesucht hat, werden sie in einen Hänger verladen und bis zur "Jugend", einer Stelle in der Nähe von Schloss Neuschwanstein, gefahren. "Dort legen wir dann die Schellen an und schmücken die Rinder."

    Während das Hirtenpaar mit den Kranzrindern beschäftigt ist und auf den Rest der Herde wartet, geht es auch ein Stück weiter oben rege zu - dort machen sich die restlichen 103 Tiere auf den Weg. Nachdem sich Hirtenpaar und Treiber wieder zusammengefunden haben, geht es hinunter nach Hohenschwangau, so Hirtin Corinna Mayr. Dort werden sie schon sehnsüchtig erwartet. "Wir freuen uns schon seit Tagen auf den Alpabtrieb in Schwangau", verrät Urlauberin Ellen Haider aus Köln.

    Während es für das Vieh der Jägerhütte nun zur Reith-Alpe geht, werden die Tiere, die den Sommer auf dem Altenberg verbracht haben, zum Schwanseepark getrieben. Als auch hier alle 82 Rinder angekommen und versorgt sind, heißt es erst einmal: "Nohocka und a Halbe trinka". Schließlich gilt es die getane Arbeit und den unfallfreien Sommer gebührend zu feiern.

    Übrigens sind sich alle Beteiligten einig: Den Tag feiern, ja bitte - aber zuviel Trubel und ein Bierzelt, nein danke. "Bei uns ist der Rummel noch relativ überschaubar - es ist noch traditionell und mit Brauchtum verbunden", sagt Corinna Mayr. Natürlich sei man stolz, wenn man mit Kranzrind nach dem Sommer wieder nach unten käme. Aber ein Volksfest brauche es nicht.

    Annelies Barth, die mit Mann Thomas und Tochter Linda den Sommer auf dem Altenberg verbracht hat, sieht das ähnlich: Ein bisschen Feiern müsse man den Tag schon - aber ein familiärer Rahmen sei auch ihnen lieber. Dieser Wunsch wird für Treiber und Hirten wohl später in Erfüllung gehen: Am Abend steht der Alphebauf bevor.

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