Der Duft frisch gebratener Tintenfische, mediterraner Fleischspieße, frischer Pizzen und orientalischer Gewürze liegt in der Luft. Musik und Sprachen aus der ganzen Welt füllen die Ohren und die Sonne lässt unterschiedliche und sehr farbige Kostüme in ihrer bunten Pracht glänzen:
Auf dem Westertorplatz treffen sich an diesem Tag Besucher des 35. Festes der Kulturen. Traditionell ist es eingebunden in das Programm der Memminger Meile und zeigt, "dass friedliches Zusammenleben verschiedener Kulturen möglich ist", wie es Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger in seiner Begrüßung betont. Die im Memminger Ausländerbeirat vertretenen Nationen begrüßen die Gäste, die aus vielen verschiedenen Kulturen stammen, und dann gibt es das, was die Menschen an diesem Tag anzieht: eine internationale Mischung aus Musik, Gesang, Tanz, Essen und Trinken. Der anfängliche Regen stört etwas, doch nachdem gegen Mittag die Sonne da ist, ist die Stimmung prächtig und weitere Besucher strömen herbei.
Die Kinder des Tanztheaters 'Orchidee' und der 'Dancing-School Tosca' müssen anfangs noch mit der nassen Tanzfläche kämpfen. Das Publikum honoriert dies mit Beifall. Tanz- und Musikgruppen kommen aus Deutschland, Russland, der Türkei, aus Portugal, Griechenland, Spanien, Indien, Syrien und Italien.
100 Portionen in der Pfanne
Zur Mittagszeit werden die Schlangen vor den Essensständen immer länger und die Servicekräfte kommen ins Schwitzen. Maria Burgus betreut die riesige Paella-Pfanne, in der über 100 Portionen des spanischen Nationalgerichtes bereitet werden. Knapp drei Stunden später verlieren sich in der Pfanne gerade noch drei Reiskörnchen.
Die Italiener backen Pizza, die Türken bieten Döner Kebab und die Griechen Souvlaki an. Sardinen und Tintenfische gibt es bei den Portugiesen und Gemüse-Eintopf mit Bulgur kocht man am aramäischen Stand. Neu dabei sind die Tunesier, bei ihnen duftet es nach Couscous mit Hähnchenkeule. Auch heuer sind es die CB-Funker, die sich zum Abspülen und Müllentsorgen bereit erklärt haben.
Rund 1500 Besucher fanden im Vorjahr den Weg zum Fest. Heuer ist der Vorsitzende des Ausländerbeirates Antonino Tortorici mehr als zufrieden: 'So viele Besucher wie in diesem Jahr hatten wir noch nie und von allen, denen ich begegne, gibt es Lob', sagt er.
Südamerikanische Rhythmen
Nach dem offiziellen Programm ist noch lange nicht Schluss: Die Musikgruppe 'Quilapan' holt mit südamerikanischen Rhythmen viele Besucher von den Bänken und es wird ausgelassen getanzt.