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Bündnis gegen Depression Memmingen löst sich auf

Medizin

Bündnis gegen Depression Memmingen löst sich auf

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    Bündnis gegen Depression Memmingen löst sich auf
    Bündnis gegen Depression Memmingen löst sich auf Foto: dpa

    Sechs Jahre hat sich das Bündnis gegen Depression Memmingen-Unterallgäu für die Enttabuisierung psychischer Erkrankungen stark gemacht. In der jüngsten Mitgliederversammlung wurde jetzt die Auflösung des Vereins beschlossen, dessen Arbeit von vornherein auf eine begrenzte Zeit ausgelegt war. "Auch wenn es den Verein jetzt nicht mehr gibt, die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Einrichtungen bleibt weiterhin ein Gewinn", so Dr. Andreas Küthmann, Vereinsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Klinik am Memminger Klinikum.

    Mehr als 120 Veranstaltungen mit Begegnungen, Gesprächen, Interaktionen und Informationen hat der Verein durchgeführt. Neben mehr als 50 öffentlichen Referaten rund um das Thema Depression gab es immer wieder interne Vorträge bei Firmen, aber auch bei der Polizei oder im Landratsamt. Bei den betrieblichen Vorträgen entstand beispielsweise ein Projekt zwischen den Helios-Kliniken in Bad Grönenbach, der AOK und der Firma Rohde & Schwarz. Hartmut Oberdieck, Leitender Oberarzt an der Klinik für psychosomatische Medizin Bad Grönenbach: 'Hierbei geht es um Krisenintervention.' Das Angebot gilt für die Mitarbeiter der AOK und der Firma Rohde & Schwarz.

    Mit einer Eintopf-Aktion, der Initiierung von Kunstausstellungen in Mindelheim und in Memmingen, der Teilnahme an den Gesundheitstagen in Bad Grönenbach und Memmingen, der Kooperation mit dem Dr.-Armin-Krautheim-Gedächtnislauf in Bad Grönenbach erreichte der regionale Verein immer wieder eine breite Öffentlichkeit.

    'Beratung hat zugenommen'

    Der Vereinsvorstand ist davon überzeugt, dass Schwellenängste abgebaut worden sind: 'Die niederschwellige Beratung hat eindeutig zugenommen', so Martin Kreiser, Vorstandsmitglied und evangelischer Pfarrer der Versöhnungskirche in Memmingen.

    In Erinnerung bleiben wird auch die Kooperation mit dem Landestheater Schwaben. Hier wurde die Aufführung 'Black dogs' ein großer Erfolg. Zwei depressionserfahrene Frauen spielten hier mit, stellten sich mutig auf die Bühne. Bestehen bleiben werden auch die Gesprächskreise für Depressionserfahrene: Über die Diakonie Memmingen und das regionale Bündnis Depression wurden hier zwei Gesprächskreise initiiert. Mit einem Betrag von 5000 Euro garantiert das Bündnis den Fortbestand der einen Gruppe, während die andere intern über die Diakonie abgewickelt wird. Gefestigt hat sich zudem die Nordic Walking-Gruppe.

    Angelika Vogler-Semmler, Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Memmingen und Vorstandsfrau im Bündnis, sagt hierzu: 'Die Arbeit in den Gesprächskreisen ist wertvoll und bietet im geschützten Rahmen einen Austausch.' Die Gruppen treffen sich 14-tägig und bestehen aus acht bis zwölf Teilnehmern.

    INFO: Abschlussveranstaltung Am Donnerstag, 15. März, findet ab 19 Uhr im Memminger PiK die Abschlussveranstaltung des Bündnisses statt. Es wird Liedermacher Walter Spira auftreten, der selbst unter Depressionen litt.

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