Moderner Wohnraum für junge Familien ist ein knappes Gut. Wer in Kempten eine Vierzimmerwohnung mieten will, läuft sich oft monatelang die Hacken ab. Ein Projekt 'Genossenschaftliches Wohnen für Familien' stößt nun die Bau- und Siedlungsgenossenschaft Allgäu (BSG) auf der Ludwigshöhe an. Der Bauausschuss begrüßte diese Initiative ausdrücklich. An der Wilhelmine-Reich-Straße sind zwei dreigeschossige Baukörper vorgesehen, erläuterte die Leiterin des Bauverwaltungsamts, Dr. Franziska Renner, die Bauvoranfrage. 25 Wohnungen mit Flächen zwischen 50 und 110 Quadratmetern sollen im geförderten Mietwohnungsbau entstehen. Einigen Erdgeschosswohnungen würden Gärten zugeordnet. In einer Tiefgarage könnten 25 Stellflächen untergebracht werden, dazu komme eine Handvoll oberirdischer Parkplätze.
In einem kleinen Wettbewerb hatte die BSG mehrere Ideen zusammengetragen. Das Kemptener Architekturbüro F64 hat daraufhin den Zuschlag bekommen. 'Vorbildhaft', nannte Baureferentin Monika Beltinger dieses Vorgehen, um eine ausgeklügelte Lösung für die knifflige Situation zu finden.
Voll des Lobes waren die Stadträte. CSU-Fraktionsvorsitzender Erwin Hagenmaier berichtete von 500 Anfragen bei der BSG nach bezahlbaren Mietwohnungen. Entsprechend groß werde der Andrang sein auf die Wohnungen in den 'interessanten Baukörpern mit einer schönen Hofsituation'. Den sozialen Genossenschaftsgedanken hob Thomas Kiechle hervor: 'Selbstverantwortung und Selbsthilfe werden in Zukunft wieder mehr an Bedeutung gewinnen', ist er sicher.
BSG-Geschäftsführer Mario Dalla Torre hält den Standort gerade aufgrund seiner Nähe zum Grünen für besonders familienfreundlich. Was zwar fehle, sei ein Lebensmittelladen in der Nähe. Aber der komme möglicherweise im Zuge weiterer Entwicklungen, sagte er gegenüber der AZ. Auf rund fünf Millionen Euro beziffert Dalla Torre das Wohnprojekt – inklusive des BSG-Grundstücks mit 2700 Quadratmetern Fläche.
Bezahlbar soll die Miete bleiben: Im Schnitt ziele man ab auf 5,50 Euro pro Quadratmeter.