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Bischof-Simpert-Preis für Bernbeurer Landjugend

Filmprojekt

Bischof-Simpert-Preis für Bernbeurer Landjugend

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    Bischof-Simpert-Preis für Bernbeurer Landjugend
    Bischof-Simpert-Preis für Bernbeurer Landjugend Foto: Landjugend Bernbeuren

    Wie bereits berichtet, erhielt die Katholische Landjugend Bernbeuren (KLJB) den Bischof-Simpert-Preis (500 Euro) für vorbildliche Jugendarbeit im Bistum Augsburg. Die Jugendlichen hatten den Film 'Der barmherzige Samariter – damals wie heute?!' gedreht. Der Landjugend-Vorsitzende Christian Lieb und seine Schwester verfassten über ihr Projekt folgenden Bericht:

    Beworben hatte sich die KLJB schon öfter für den Preis, der Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene prämiert, die sich für Belange von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Aber bis jetzt reichte es nie für den Hauptgewinn. Das sollte sich nun ändern, denn die KLJB 'griff mit ihrer mitbetreuten Firmgruppe auf jugendgemäße, spielerische Art eine hochaktuelle Thematik auf', so die Jury.

    Die Bernbeurer übertrugen in ihrem Film das Samariter-Gleichnis auf die Ausbrüche sinnloser Gewalt bei U-Bahn-Schlägereien. Die 'präzise' Übertragung beeindruckte die Jury, zumal der Film auch mit Vorurteilen gegen Muslime aufräumt.

    Doch erst einmal zur Vorgeschichte: Die Landjugend Bernbeuren hatte bereits für einen Jugendgottesdienst einen Film gedreht mit dem Thema 'Auferstehung heute'. Neue Medien kommen bei Jugendlichen immer gut an, dachte Vorsitzender Christian Lieb. So sei der Wunsch nach einem weiteren Filmdreh entstanden.

    'Biblische Werte noch gültig'

    Als nächstes griffen er und Gruppenleiterin Elisabeth Jocher für ihr Filmprojekt zur Bibel und fanden in den Gleichnissen Werte, die damals wie heute gälten und jederzeit im heutigen Leben anwendbar seien. Die Jugendgruppe mit Firmlingen und Jugendlichen bis 15 Jahre erarbeitete sodann in drei Treffen ein Drehbuch und probte die Szenen.

    Die Geschichte, die der Film erzählt, und die die Jugendlichen erarbeiteten, handelt von einem Jungen, der in einer Fußgängerunterführung Opfer einer Jugendclique wird, die ihn mobbt, schlägt und bestiehlt. Vorbeikommende Mädchen und eine gestresste Geschäftsfrau realisieren die Situation nicht und gehen einfach weiter. Als eine Türkin das am bodenliegende Opfer findet, bringt sie es zum Arzt. Wie in der Bibel geht es darum, wer hilft und wer nicht.

    Drehort Haslacher See

    Wie im richtigen Filmgeschäft machte das Wetter aber beim ersten Drehtermin den Hobbyfilmern einen Strich durch die Rechnung. Beim zweiten Anlauf stimmte das Wetter am Drehort Haslacher See.

    Gespräche mit verwunderten Passanten dort, der eigene 'Nieser' oder die Notwendigkeit, aus verschiedenen Einstellungen heraus zu drehen, führten dazu, dass über vier Stunden gedreht werden musste. Am PC vergingen beim Schneiden – mithilfe der Filmschneideprogramme von Mathias Lieb – weitere zwölf Stunden, bis der Fünfeinhalb- Minuten-Film fertig war.

    Gegenüber der AZ verrät KLJB-Vorsitzender Lieb nun, was mit dem überraschenden Gewinn durch den Bischof-Simpert-Preis passiert. Ein Teil des Preisgeldes soll für Arbeitshilfen und Materialien für die Gruppenarbeit verwendet werden. Auch soll ein eigenes Schneideprogramm für Filme angeschafft werden. Liebs Ausblick in die nahe Zukunft: 'Wir planen bereits unser nächstes Projekt mit der Jugendgruppe.

    ' Dieses wird sich mit dem Thema 'Partizipation und Demokratie' befassen. Geplant sei, so Lieb, dass die Jugendgruppe dafür ein Budget zur Verfügung bekommt und selbst entscheidet, wie sie das Geld einsetzt. Die Gruppenleiter wollen den Prozess begleiten und Hilfestellungen geben.

    'Die Jugendlichen sollen Freude an einer fairen Diskussion lernen und den Mut und die Fähigkeit entwickeln, eigene Wünsche zu artikulieren', meint Lieb. Das sei schließlich nicht nur für die Vereinskultur von Bedeutung, sondern 'auch essenziell für das gesellschaftliche Miteinander'.

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