Vier silbergraue Wagenräder, jedes vier bis fünf Meter groß - So könnte der Kreisverkehr auf der Alpenstraße bei Simmerberg einmal gestaltet werden. Entsprechende Ideen legte Bildhauer Max Schmelcher im Gemeinderat von Weiler-Simmerberg vor.
Er wird jetzt erst einmal Modelle erarbeiten. Sie sollen anschließend im Gemeinderat und mit den Bürgern "intensiv diskutiert werden", so Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph. Immer wieder ist über die Gestaltung des im Jahr 2008 eröffneten Kreisels gesprochen worden. Ein paar Dinge stehen fest: Dazu gehört eine Streuobstwiese zwischen dem Kreisverkehr und dem Radweg auf der Abfahrt nach Weiler. Zudem liegen der Gemeinde Vorschläge einer Landschaftsplanerin aus Simmerberg für die Bepflanzung der Insel vor. Sie hat der Bauausschuss für gut befunden und sollen auch weiterverfolgt werden, wie Rudolph auf Nachfrage von Joachim Zwerger erklärte. Daneben geht es der Gemeinde darum, den Kreisel so zu gestalten, 'dass wir damit Aufmerksamkeit wecken' (Rudolph). Dazu hat sich Max Schmelcher, Bildhauer mit Atelier in Bad Siebers, Gedanken gemacht. Er greift mit seinem Vorschlag das Thema Salzstraße auf, die einst über Simmerberg führte. Die Tradition mit der Moderne verbinden, ist Schmelchers Ansatz.
Einmal hat er scherenschnittartige Figuren angedacht, die versetzt aufgestellt werden könnten. Davon ausgehend, hat er das Thema abstrakt dargestellt. Vier jeweils vier bis fünf Meter große Räder, aufgestellt am Abhang, schlägt er vor. 'So hat man das Gefühl, es läuft und läuft und läuft', erklärte Schmelcher seine Idee. Nachempfunden werden soll das Werk mittelalterlichen Wagenrädern. Als Material hat Schmelcher an gebürstetes Aluminium gedacht. Es sei pflegeleicht und bekomme den silbergrauen Farbton, der auch altem Holz zu eigen sei.
Platziert werden soll das Werk nicht mitten im Kreisel, sondern am Hang auf Simmerberger Seite, neben dem Radweg. Eine Skulptur sollte einerseits den Autofahrer nicht ablenken, andererseits für den Menschen begehbar sein, erklärte Schmelcher den Grund. Ohnehin kommt die Mitte des Kreisels für ein großes Werk nicht in Frage. Der Kreisel müsse aus haftungsrechtlichen Gründen in Fahrtrichtung überfahrbar bleiben, gab Bauamtsleiter Roland Schlechta die Stellungnahme des staatlichen Bauamtes wieder.
Für das Zentrum der Insel schwebt der Gemeinde eine andere Lösung vor. Dort könnten eine Stele oder ein Zylinder mit dem Allgäu-Würfel an der Spitze und dem Emblem von Weiler-Simmerberg platziert werden, so Rudolph. Den Würfel mit dem Allgäu-Schriftzug sollen möglichst alle Fremdenverkehrsorte der Region einheitlich verwenden.
Der Gemeinderat will den Weg erst einmal weiterbeschreiten. Max Schmelcher bekam einstimmig den Auftrag, Modelle auszuarbeiten. Wenn sie vorliegen, will Rudolph Bürger und Räte darüber diskutieren lassen. Kosten für die Werke sind bislang keine bekannt.
Einige Wortmeldungen gab es bereits jetzt im Gemeinderat. Während beispielsweise Xaver Fink für die Mitte des Kreisels die drei Wappen der Orte Weiler, Simmerberg und Ellhofen als Ergänzung oder Alternative denkbar hält, nannte Bruno Bernhard den Ansatz Schmelchers 'hervorragend'. Das Kunstwerk erschließe sich für jeden, der sich ein bisschen mit dem Thema beschäftige.