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Bei Volker Bergmeister und Michael Eberle bewegt sich nichts

Kabarett

Bei Volker Bergmeister und Michael Eberle bewegt sich nichts

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    Bei Volker Bergmeister und Michael Eberle bewegt sich nichts
    Bei Volker Bergmeister und Michael Eberle bewegt sich nichts Foto: conni bader

    Nervös vor dem bevorstehenden Auftritt stecken die Kabarettisten Volker Bergmeister und Michael Eberle im Stau. 'Es bewegt sich nichts' heißt ihr Programm, mit dem sie im PiK zu Gast sind.

    Bergmeister, der Fahrer, hat eher die Ruhe weg und gibt Ratschläge ("Iss eine Avocado!") der Beifahrer Eberle hat zwar weder Auto noch Führerschein, aber größtes Interesse an Verkehrsnachrichten und Staumeldungen. In der erzwungenen Ruhepause debattieren die beiden über die mächtigste Frau der Welt, über die Eurorettung und Stuttgart 21, registrieren den ständigen Wechsel von Krise und Aufschwung – und haben die Lichtgestalt Guttenberg an sich für eine Fälschung gehalten. Dass Westerwelle in der Beliebtheitsskala hinter Dirk Niebel rangiert, vergleichen sie mit dem Platz nach Quasimodo bei einer Schönheitskonkurrenz. Ganz schön boshaft, die zwei!

    Auf verschmitzt-hinterfotzige Weise werden Friedrich, Seehofer und Stoiber durch den Kakao gezogen. Nur der F. J. Strauß, 'der war halt toll', schwärmen die hartgesottenen Bayern.

    Genüsslich lassen sich die beiden über die Feinstaubrichtlinie insbesondere in Afghanistan aus, wo Minenräumer stillgelegt werden, wenn der Krieg nicht absolut ökologisch sauber ist. Eberle findet das Buch vom Dalai Lama einfach und richtig, nur dass dieser – als Mensch und Gott – ein Freund von Roland Koch ist, erstaunt ihn.

    Schweinebraten mit Zaziki

    Ein Blick in die Zukunft lässt vermuten, dass Deutschland Griechenland kauft, dass Söder Ministerpräsident und von der Leyen Kanzlerin wird – und dass Schweinebraten mit Zaziki serviert wird. Bei einem zukünftigen Spritpreis von fünf Euro werden nur noch vollgetankte Autos gestohlen. Für sich selbst erhoffen die beiden für 2016 den Nachwuchspreis des Förderpreises des Deutschen Kabarett-Preises.

    Das Auto als Persönlichkeitsprothese stößt weniger Schadstoffe aus als durchatmende Sprinter und verdauende Kühe. An der Ökobilanz verhaken sich die Akteure in ausschweifenden Disputen über Fitness, Milch, Steaks und verschmutzte Sportwäsche. Statt der unsäglichen TV-Kochsendungen könnte zur Abwechslung das Wäschewaschen mediengerecht aufgearbeitet werden: '90 - 60 - 90: Koch mich, wasch mich, mach mich heiß!' Nach Steuersystem und Bundesreisekostengesetz wird am Turbokapitalismus gerüttelt, dem neuen 'RAFF'. Den ernsten Gedanken folgt ein satirischer Unfallbericht über Wodka und Gänse-Lkw aus den Balkanländern: Nicht viel Neues und einige Längen, aber auch witzige Einfälle und damit wieder ein unterhaltsamer Abend im PiK.

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