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Bauausschuss Scheidegg will Wasserquellen schützen

Trinkwasser

Bauausschuss Scheidegg will Wasserquellen schützen

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    Bauausschuss Scheidegg will Wasserquellen schützen
    Bauausschuss Scheidegg will Wasserquellen schützen Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Die Trinkwasserquellen in Greifen (zwischen Ebenschwand und Häuslings) wurden vor kurzem aufwändig saniert und sollen jetzt in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt als Wasserschutzgebiet ausgewiesen werden. Im Bauausschuss der Marktgemeinde Scheidegg informierte Professor Dr. Heiner Flick – er ist Diplom-Geologe mit Fachgebiet Umwelt-Boden und Grundwasser – über den derzeitigen Sachstand. Die Quellen in Greifen versorgen die Ortsteile Scheffau und Lindenau.

    In Verhandlungen mit dem Wasserwirtschaftsamt in Kempten konnte entgegen der ursprünglichen Planung erreicht werden, dass eine Hofstelle in Ebenschwand komplett aus den Schutzzonen herausfällt und sie somit wasserrechtlich nicht beeinträchtigt wird. Das Gebiet westlich der Straße von Ebenschwand nach Gaisgau fällt in die Schutzzone III, dem von der Wassergewinnung am weitesten entfernten Bereich. Dieser Bereich – auch 'chemische Schutzzone' genannt – umfasst das gesamte Einzugsgebiet des Grundwassers, dass der Fassung zufließt.

    Richtung Greifen schließt sich das Schutzgebiet II an. Die Ausdehnung dieser 'biologischen Schutzzone' richtet sich nach der Fließgeschwindigkeit des Grundwassers, das vom äußeren Rand bis zur Fassung mindestens 50 Tage unterwegs sein sollte. Während dieser Zeit, so Dr. Flick, wird davon ausgegangen, dass Keime und Krankheitserreger absterben. Die äußerst sensible Schutzzone I definiert den direkten Fassungsbereich der Quellen und lässt hier keinerlei Nutzung der Bodenflächen zu.

    Professor Flick wies darauf hin, dass eine noch engere Auslegung der drei Schutzzonen für das Wasserwirtschaftsamt nicht infrage käme: 'Eine Alternative zu einer Verkleinerung der Schutzzonen wäre ein Verzicht auf Quellen. Aber dann hätten wir sie ja nicht zu sanieren brauchen.' Einschränkungen für Grundbesitzer und Pächter hinsichtlich der landwirtschaftlichen Bewirtschaftungen (Gülleausbringung) in den Schutzzonen II und III sollen die Betroffenen direkt mit der Gemeinde klären können. Bürgermeister Ulrich Pfanner: 'Wir werden die Beeinträchtigungen so gering wie möglich halten.'

    In einem nächsten Schritt soll nun die Art der Einzäunung der Quellfassungen geklärt werden. Mit dem aktuell vorgestellten Umgriff um die Quellen wird die Gemeinde in die Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt eintreten.

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